Um den Stadtbezirk Lütgendortmund kümmern sich zukünftig sieben Parteien in der Bezirksvertretung Lütgendortmund. Bislang waren es fünf.

© Oskar Neubauer

Partei: „Egal, wer der Steigbügelhalter zu unserer Machtergreifung wird“

rnKommunalwahl 2020

Die Bezirksvertretung Lütgendortmund wird bunter: In der nächsten Legislaturperiode gehören sieben Parteien zum Gremium. Vor allem einer der beiden Neuen fehlt es nicht an Selbstbewusstsein.

Lütgendortmund

, 15.09.2020, 15:57 Uhr / Lesedauer: 2 min

Zukünftig sitzen vier Einzelkämpfer in der Bezirksvertretung (BV) Lütgendortmund. Zwei, Die Linke und die AfD, haben damit schon Erfahrung. Die anderen beiden gehören dem Gremium erstmals beziehungsweise nach langer Pause an.

Nach vielen Jahren ist die FDP wieder mit einem Sitz in der BV Lütgendortmund vertreten. „Das ist ein tolles Signal. Jetzt geht es darum, mit konstruktiver Sacharbeit mehr Resonanz zu schaffen“, so der zukünftige FDP-Bezirksvertreter Markus Waitz. Er ist Jahrgang 1963, Prokurist und kommt ursprünglich aus Heidelberg.

Das Ergebnis, sagt Waitz, liege aber am unteren Ende seiner Erwartungen. „Zumal die Resonanz im Straßenwahlkampf deutlich positiver war. In der Bezirksvertretung Lütgendortmund geht es ab jetzt darum, mit guter politischer Arbeit zu überzeugen.“ Er sei seit fast 40 Jahren FDP-Mitglied und habe in dieser Zeit vor allem eins gelernt: „Nach der Wahl ist vor der Wahl.“

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Frage der Allianzen stellt sich nicht

Für seine zukünftige Arbeit sieht Waitz vor allem ein großes Thema: „Nach meinem Eindruck sorgt sich die ‚Community‘ von Lüdo vor allem um die Funktionsfähigkeit ihrer Vorortzentren. Und das völlig zu Recht. Dieses Thema haben wir daher ja auch im Wahlkampf herausgestellt.“

Markus Waitz ist der neue FDP-Bezirksvertreter für den Stadtbezirk Lütgendortmund.

Markus Waitz ist der neue FDP-Bezirksvertreter für den Stadtbezirk Lütgendortmund. © privat

Zu möglichen Allianzen, etwa was die Wahl des Bezirksbürgermeisters betrifft, möchte sich Waitz nicht äußern: „Diese Frage stellt sich für mich derzeit nicht. Wichtig ist doch jetzt erst mal, die Lage zu sondieren um herauszufinden, wo sich politische Gemeinsamkeiten auf demokratischer Grundlage finden lassen.“

Zweite neue Partei in der BV Lütgendortmund ist „Die Partei“, vollständig lautet der Name „Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative“. Gegründet haben sie 2004 Redakteure des Satire-Magazins Titanic.

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Satirisch kommentiert der zukünftige Bezirksvertreter Henning Koch dann auch gleich das Wahlergebnis. „Auch wenn Die Partei mit dem Ziel von 100%+X angetreten ist, so sind wir sehr erfreut über unser bestes Kommunalwahlergebnis seit Kriegsende“, schreibt der Dortmunder IT-Spezialist, Jahrgang 1971. Das Ergebnis wolle man nun in Ruhe analysieren.

„Wunderbarer inhaltsleerer Wahlkampf“

Kabarettistisch geht es weiter: „Bei den Themen haben wir uns an den etablierten Parteien orientiert, die ja auch seit Jahren bereits sämtliche Inhalte überwunden haben. Somit wurden wir zu einem wunderbar inhaltsleeren Wahlkampf inspiriert“, schreibt Koch. „Den haben wir leider nicht ganz so durchgehalten, aber wir arbeiten dran. Versprochen.“

Bei den Allianzen sei man sich nur sicher, auf keinen Fall mit der AfD zusammenzuarbeiten. „Davon abgesehen ist es uns egal, wer der Steigbügelhalter zu unserer Machtergreifung wird.“

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