Pendler machen Kita-Mitarbeiterinnen zu schaffen „Wir wissen nicht mehr, wo wir parken sollen“

Parkprobleme: Kita-Leiterin bittet Bezirksvertretung um Hilfe
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In der Einwohnerfragestunde der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Brackel schilderte Martina Strausdat (62) die angespannte Parkplatzsituation rund um die Kindertageseinrichtung „Auf dem Hohwart / Am Gottesacker“. Sie ist die Leiterin dort. Seit eine Schranke am Park-and-Ride-Parkplatz an der Stadtbahnhaltestelle an der B1 eingebaut worden sei und auf dem angrenzenden Parkplatz des Dortmunder Hauptfriedhofs eine Drei-Stunden-Parkregelung gelte, sei für das Kita-Team und viele Eltern kein adäquater Parkraum mehr verfügbar.

Wegen der Zugangsbeschränkung zum P+R-Parkplatz weichen Pendler auf die Straße ‚Auf dem Hohwart‘ aus, erklärte Strausdat. Bereits ab 7 Uhr morgens seien die Parkplätze auf dem Mittelstreifen vollständig belegt. Doch genau dort hatten die Kita-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter zuvor geparkt. Die vier Stellplätze direkt am Kita-Gebäude seien ausschließlich für die Bring- und Abholzeiten der insgesamt 81 Kinder reserviert. Sie stehen deshalb tagsüber nicht zur Verfügung.

Die Situation für das pädagogische Personal sei mittlerweile untragbar. „13 Mitarbeitende unserer Einrichtung kommen täglich mit dem Auto. Doch einen freien Parkplatz zu finden, gleicht einem Glücksspiel“, so Strausdat weiter. In ihrer Not parkten die Erzieherinnen und Erzieher mittlerweile oft im angrenzenden Wohngebiet – sehr zum Unmut der Anwohnerinnen und Anwohner. „Wir nehmen ihnen damit die ohnehin raren Stellplätze vor der Haustür weg.“

Seit 2014 gibt's die Awo-Kita Auf dem Hohwart in Wambel gegenüber dem Hauptfriedhof.
Seit 2014 gibt's die Awo-Kita Auf dem Hohwart in Wambel gegenüber dem Hauptfriedhof. © Andreas Schröter

Die Ausweichmöglichkeit, auf dem Friedhofsparkplatz „Am Gottesacker“ zu parken, sei ebenfalls unpraktikabel. „Die Drei-Stunden-Regel zwingt unsere Kolleginnen dazu, spätestens nach 180 Minuten ihr Auto umzuparken. Das ist mit dem Kita-Alltag und der Betreuung der Kinder schlichtweg nicht vereinbar“, betont Strausdat. Auch für die Eltern bedeute die aktuelle Regelung eine zusätzliche Belastung: Sie müssten mit mehreren Kindern, Kinderwagen oder Kleinkindern lange Wege zwischen dem Auto und der Kita zurücklegen – teilweise bei Dunkelheit oder schlechtem Wetter.

Die Hoffnung, dass sich durch ein Eingreifen der Politik kurzfristig etwas ändert, zerschlug sich jedoch. Bezirksbürgermeister Hartmut Monecke zeigte zwar Verständnis für die Situation, machte jedoch deutlich: „Die Drei-Stunden-Regelung am Friedhof wird wohl nicht zurückgenommen.“ Er verwies darauf, dass die Regelung eingeführt wurde, um den Parkplatz wieder verstärkt für Friedhofsbesucherinnen und -besucher freizuhalten – was laut Verwaltung auch notwendig sei.

Als Alternative wurde in der Sitzung der kostenlose Parkplatz an der Rennbahn genannt – im Bereich der Gaststätte Hufeisen und des Golfclubs. „Das ist allerdings ein ganzes Stück entfernt vom Kindergarten“, kritisierte Strausdat. „Für Mitarbeitende mit schwerem Gepäck, Bastelmaterialien oder Getränkekisten ist das keine tragfähige Lösung.“