Der Patient ist noch nicht lange Rentner, als seiner Frau auffällt, dass er undeutlicher spricht als früher. Sein Gang kommt ihr ungelenker vor, und das Zuknöpfen des Hemdes dauert immer länger. Harmlose Alterserscheinungen oder doch etwas Ernsteres?
Die Neurologin vermutet eine Parkinson-Erkrankung und überweist den 65-Jährigen zur Bestätigung ihres Verdachts an das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Prof. Dr. Uhenbrock und Partner im Ärztehaus am Phoenix-See. Die Medizinerinnen und Mediziner um Standortleiterin Dr. Sonja Liebeskind können Morbus Parkinson mit nuklearmedizinischen Verfahren vergleichsweise schnell und annähernd sicher feststellen.
Erste Zeichen werden übersehen
Parkinson ist laut Angabe Deutscher Parkinson Gesellschaft (DPG) mit 400.000 Betroffenen in Deutschland und rund 13.000 Neuerkrankungen pro Jahr die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung nach Alzheimer.
Diagnostiziert wird Parkinson meist zwischen dem 55. und 60. Lebensjahr, doch auch Jüngere können erkranken. Oftmals vergehen Jahre, bis die Krankheit erkannt wird, denn sie entwickelt sich schleichend, und erste Hinweise wie Riech- und Schlafstörungen oder Verstopfungen werden mitunter falsch interpretiert. So wird Zeit verschenkt, die für ein Gegensteuern gegen die Krankheitsfolgen wichtig wäre. Heilbar ist Morbus Parkinson bis heute nicht.
Oft werden die Anzeichen nicht von den Betroffenen selbst, sondern von Angehörigen entdeckt, wie im geschilderten Fall. Wobei die Krankheit in unterschiedlichen Varianten vorkommt und Symptome sehr individuell ausfallen können.

In jedem Fall ist eine frühzeitige Therapie entscheidend für den weiteren Verlauf und den Erhalt der Lebensqualität. Nuklearmedizinische Verfahren, wie sie das MVZ im Ärztehaus am Phoenix-See anbietet, ermöglichen eine schnelle und eindeutige Diagnose. „Die nuklearmedizinische Bildgebung ist hier sehr aussagekräftig“, erklärt Sonja Liebeskind, Fachärztin für Nuklearmedizin und Radiologie.
Besonders gut geeignet für die Diagnostik bei Parkinson-Verdacht ist der sogenannte DaTSCAN, eine spezielle Szintigraphie (Bildgebung) des Gehirns, die nach ausführlichen klinischen Untersuchungen eingesetzt wird.
Bei dieser modernen Diagnosemethode wird die Funktionsfähigkeit bestimmter Nervenverbindungen – speziell der Dopamintransporter – im Gehirn dargestellt und überprüft. Dopamin ist ein wichtiger Botenstoff des zentralen Nervensystems, der emotionale und motorische Reaktionen steuert.

„Der Verlust von Nervenzellen, die Dopamin produzieren, ist charakteristisch für Morbus Parkinson und bereits in relativ frühem Stadium zu erkennen“, erläutert Benedikt Gomez, ebenfalls Facharzt für Nuklearmedizin und Radiologie am MVZ. Ob ein solcher Verlust vorliegt und wie weit er fortgeschritten ist, können Nuklearmediziner anhand des DaTSCANs beurteilen.
Für die Untersuchung wird den Patienten eine schwach radioaktive Substanz verabreicht. „Die Jodmenge ist sehr gering und sogar bei Jod-Allergie verträglich“, sagt Dr. Liebeskind. Nach etwa drei Stunden kann die Untersuchung beginnen: Der Patient liegt bequem, während sich eine Spezialkamera langsam um seinen Kopf dreht. Die Bilder zeigen anschließend, wie viel der markierenden Substanz sich in der entsprechenden Hirnregion angereichert hat.
Schädigungen gut erkennbar
Bei gesunden Menschen zeigt der Bildschirm zwei deutlich umrissene, leuchtende Formen. Dort an den gesunden Nervenzellen hat sich die markierende Substanz angelagert. Im Falle einer Schädigung der Nervenverbindungen sind die nierenförmigen Gebilde nicht voll oder gar nicht zu sehen. Neben der Begutachtung durch die Fachärzte wertet ein Computerprogramm die Bilder aus und liefert genaue Abweichungswerte.
So ist im besten Fall eine schnelle Entwarnung möglich, andernfalls eine Diagnose mit 95-prozentiger Sicherheit, wie Benedikt Gomez sagt. „100 Prozent gibt es in der Medizin nicht.“
Parkinson schon mit 27
Der jüngste Patient des MVZ mit einem positiven Ergebnis ist erst 27 Jahre alt. Die frühe Entdeckung seiner Erkrankung ermöglicht es, die Folgen mittels Medikamenten und Therapie in Schach zu halten, damit er ein weitgehend normales Leben führen kann. Wichtige Unterstützung bietet die Neurologische Fachklinik für Parkinson am Sorpesee, die ebenfalls zur Uhlenbrock-Gruppe gehört.
Auch im Falle des 65-jährigen Rentners mit den ersten motorischen Anzeichen bestätigt sich der Parkinson-Verdacht. Trotz der belastenden Diagnose ist er dankbar, nun den Grund für seinen unsicheren Gang und die kritzelige Handschrift zu kennen und gezielt dagegen vorgehen zu können.
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