Das leidige Thema Parkplatz-Mangel spielt auch außerhalb der Innenstadt eine zunehmende Rolle. Jetzt hat es den Niederhofer Kohlenweg im Dortmunder Süden erreicht. „Das ist der Horror“, sagt Anwohner Carsten Risch.
Nach dem Umbau der Straße wurden auf dem Abschnitt zwischen Benninghofer Straße und Einmündung Roter Weg Parkplätze eingezeichnet. Und diese „Kästchen“, wie Carsten Risch sie nennt, reichen ganz offenbar nicht aus.

Zu wenig Parkplätze
„Das ist völlig sinnlos“, sagt der professionelle Musiker. Wenn er nachts von Auftritten komme und ausladen müsse, finde er nur selten einen Platz für seinen auffälligen umgebauten Feuerwehrwagen. Immer wieder bekommt er Strafmandate aufgebrummt, weil er außerhalb der Markierungen parkt und muss 55 Euro zahlen.
Jetzt hat er sich Hilfe suchend an die Bezirksvertretung (BV) Hörde gewandt. „Man hätte einfach alles so lassen sollen, wie es jahrzehntelang war, die Straße ist aus verkehrstechnischer Sicht absolut unauffällig“, sagt er.
Nun gebe es jeweils ein Kästchen zum Parken, wo eigentlich drei oder mehr sein könnten. Das führe dazu, dass sich manche Nachbarn ein Auto ausleihen, um tagsüber einen Parkplatz zu reservieren. Abends würde dann umgeparkt und das Leihauto zur Schwiegermutter zurückgebracht. „Ökologisch ist das eine Katastrophe“, sagt Carsten Risch.
Steinwüste statt Vorgarten
Er sei schon der Meinung, Autofahren müsse unbequem sein. „Ich bin ein Öko.“ Aber so funktioniere es nicht. Wenn nichts unternommen werde, sei er gezwungen, seinen Vorgarten zu versiegeln, um ihn als Parkfläche zu nutzen. Dabei sei die Straße ausreichend breit für andere Lösungen, wie etwa Parken auf einer Straßenseite oder halbseitig auf dem Gehweg.

Bezirksbürgermeister Michael Depenbrock (CDU) verwies auf den Hintergrund der aktuellen Parkregelung im Niederhofer Kohlenweg: „Das Ganze wurde ja nicht aus Lust und Laune gemacht, sondern es gab eine Eingabe aus der Bürgerschaft.“ Der SPD-Fraktionsvorsitzende Werner Sauerländer konnte sich erinnern, dass nach der Erneuerung noch einmal nachgebessert wurde, weil es zu Behinderungen an der Einfahrt von der Benninghofer Straße in den Niederhofer Kohlenweg kam.
Ziel war Verkehrsberuhigung
Die Stadt Dortmund erklärt auf Anfrage, dass die Parkplatzmarkierungen nach der Erneuerung der Fahrbahndecke verändert wurden, um damit eine Beruhigung des Durchgangsverkehrs zu erzielen.
Zu diesem Vorhaben fand im September 2015 eine Bürgerversammlung mit der Bezirksvertretung Hörde, dem Tiefbauamt und Anwohnerinnen und Anwohnern statt. „Der Markierungsplan wurde durch die Planungsabteilung des Tiefbauamtes erstellt. Anzahl und Position der Stellplätze wurden nach den geltenden Richtlinien konzipiert“, erklärt Stadt-Pressesprecherin Alexandra Schürmann.
Trotzdem wäre eine Verbesserung der Parksituation möglich, meint Werner Sauerländer. „Die Straße würde es aber durchaus hergeben, noch ein paar zusätzliche Kästchen aufzumalen.“ Sauerländer regte an, einen Termin vor Ort zu machen und dafür zu sorgen, dass zusätzliche Parkflächen eingezeichnet werden. Dem stimmte das Gremium einstimmig zu.
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