Dortmunderin kämpft weiter gegen Raser und Falsch-Parker „Wird nicht mehr lange gut gehen“

Anwohnerin vom Osulfweg kämpft weiter: „Wird nicht mehr lange gutgehen“
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Am Mittwoch, 25.1., möchte Michaele Kleinehabig wieder laut werden. Sie hat fest vor, sagt sie, an dem Tag in die Bezirksvertretung (BV) Huckarde zu gehen und noch mal deutlich zu machen: So, wie es vor ihrer Haustür im Osulfweg abgeht, so dürfe es nicht weitergehen. Ihr Kernvorwurf: Der Verkehr in der schmalen Straße mitten in einem Kirchlinder Wohngebiet sei zu gefährlich. Vor allem für Kinder.

Kleinehabig war schon bei der vorvorletzten BV-Sitzung im September, um mit ihrem Nachbarn, Christopher Satke, auf die Probleme aufmerksam zu machen. Viel zu viele Autos führen zu schnell durch den Osulfweg, beklagten beide. Hinzu komme eine Parkplatzproblematik: Viele Wagen parkten fast den kompletten Gehweg zu.

Christopher Starke und Michaels Kleinehabig im Osulfweg
Besorgt schauten Christopher Starke und Michaels Kleinehabig auf den Verkehr vor ihrer Haustür, als wir sie im Oktober besuchten. © Natascha Jaschinski

Die Folge: Fußgängern bliebe oft nichts anderes übrig, als auf der Straße zu laufen. Und umgekehrt: Dort, wo der Gehweg frei sei, führen oft Autos über den Bürgersteig, weil die Straße so eng ist. Da gelte besonders für zwei scharfe Kurven, die die Straße nimmt. „Ich denke immer, gleich knallt es“, sagte uns Satke, Vater zweier kleiner Kinder, bei einem Besuch im Osulfweg im Oktober. Und: „Mir geht echt die Pumpe dabei.“

Kleinehabig ist immer noch aufgebracht: Anfang Januar schickte sie uns aktuelle Fotos von zugeparkten Gehwegen: „Da kommt keiner durch, erst recht nicht mit Rollator oder Kinderwagen“, klagt sie. Auch viele Kinder wichen auf die Straße aus. Und es gibt nicht wenige, die den Osulfweg langlaufen. „Morgens zwischen 8 und 8.30 Uhr ist echt was los“, so Kleinehabig. Denn für viele ist der Osulfweg Schulweg. Außerdem liegt in der Straße die städtische Kita „Elfenwald“.

Furcht vor schwerem Unfall

„Das wird hier nicht mehr lange gutgehen.“ Die Kirchlinderin befürchtet, dass es über kurz oder lang einen schwereren Unfall geben wird. Kleine Blechschäden kämen jetzt schon vor.

Damit ihre Ängste nicht wahr werden, nun der erneute Besuch in der BV. Denn: Seit dem letzten hat sich nichts getan. Im Protokoll ist zwar vermerkt: „Die Anwohner bitten um einen erneuten Ortstermin mit der Verwaltung, um zu prüfen, ob weitere Verkehrsberuhigungen möglich seien.“ Und weiter heißt es, dass der Bezirksbürgermeister diesem zustimme. „Aber bis jetzt hat sich keiner gemeldet“, sagt Kleinehabig.

Bisher hat die Stadt fast allen Ideen, die Kleinehabig und ihre Mitstreiter zur Verkehrsberuhigung vorgeschlagen haben, eine Absage erteilt. Auch die jüngste – das Aufstellen großer Blumenkübel – habe wenig Aussicht auf Erfolg, hieß es von der Pressestelle.

Kleinehabig bleibt kämpferisch: „Ich will einfach verstehen, warum unsere Vorschläge nicht funktionieren sollen.“ Der Bezirksverwaltung nach wird sie Antworten bekommen: „Der Ortstermin wird natürlich noch durchgeführt“, heißt es auf Anfrage. Nach der Weihnachts- und Neujahrspause sei es aber bislang noch nicht möglich gewesen, ein konkretes Datum festzulegen.

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