
© Andreas Schröter
Orthopädisches Facharztzentrum eröffnet im Frühling 2020 am Brackeler Hellweg
Ärztehaus in Brackel
Aus einem ehemals als „Schandfleck“ empfundenen Grundstück am Brackeler Hellweg wird ein modernes Facharztzentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie. Der Betreiber schildert Hindernisse.
Dr. Ardeshir Ghiassi (46) und seine Frau Daniela Ghiassi errichten auf dem Grundstück zwischen dem Bio-Supermarkt und dm auf dem Brackeler Hellweg eine neue Facharztpraxis für Orthopädie und Unfallchirurgie. Spatenstich war vor wenigen Tagen, im zweiten Quartal 2020 soll der Betrieb dort starten. Bisher befindet sich Dr. Ghiassis Facharztzentrum am Körner Hellweg 142.
Als Leitender Arzt in Unna gearbeitet
Ghiassi, der seit vier Jahren selbstständig ist, und zuvor als Leitender Arzt im Evangelischen Krankenhaus Unna gearbeitet hat, sagt, er gehe davon aus, dass er vielleicht bis zu seinem 70. Lebensjahr arbeiten müsse, und diese Zeit wolle er einfach nicht in Bauten arbeiten, in denen es einen Sanierungsstau gebe. Es sei daher schon immer sein Traum gewesen, einmal in einem Neubau zu arbeiten. Auch für die Patienten werde das eine erhebliche Verbesserung, weil die Sitz- und Wartebereiche erheblich ausgeweitet werden und sich künftig über mehrere Etagen erstrecken.
Heute sei es mitunter so, dass Patienten, die die ganze Nacht zum Beispiel unter Knieschmerzen zu leiden gehabt hatten, im Wartebereich zunächst nicht einmal einen Sitzplatz finden. 300 Quadratmeter groß ist das jetzige Facharztzentrum in Körne, 1000 Quadratmeter groß wird das neue in Brackel sein. Auch sollen in dem neuen viergeschossigen Gebäude, das nachts von außen beleuchtet werden soll, künftig sieben statt bisher fünf Ärzte arbeiten.

Hier entsteht das neue Facharztzentrum am Brackeler Hellweg. © Andreas Schröter
Es sei für ihn gar nicht einfach gewesen, ein geeignetes Grundstück für seine Pläne zu finden. Die Kassenärztliche Vereinigung schreibe vor, dass der Umzug eines Facharztzentrums nur innerhalb eines bestimmten Radius‘ zu erfolgen habe. Als er vor dem Haus - aus dem Jahr 1900 - gestanden habe, habe er zum Makler gesagt: „Das kaufe ich“, obwohl er es da noch gar nicht von innen gesehen hatte. Das sei aber auch nicht wichtig gewesen, so Ghiassi, schließlich habe er das Haus, das früher von Brackelern immer wieder als „Schandfleck“ angesehen worden war, ohnehin abreißen wollen.
Die Langsamkeit der Behörden
Es habe dann allerdings noch einiges an behördlichem Hickhack gegeben. So habe es zwischenzeitlich geheißen, er habe eine bestimmte Summe Strafe zahlen müssen, wenn er Wohnraum in gewerbliche Flächen umwandle. Erst ein Gutachter-Urteil, das das alte Haus als nicht mehr bewohnbar auswies, habe das vom Tisch gewischt. Im September 2017 haben die Ghiassis den Kaufvertrag unterschrieben - nun haben sie endlich mit dem Neubau beginnen können. Dr. Ardeshir Ghiassi kritisiert diese langen Wartezeiten und die behördliche Langsamkeit.
Er glaubt, dass sein Facharztzentrum ein Gewinn für Brackel werde: Geschätzt 500 Patienten täglich bringen auch jede Menge Kaufkraft in den Ort.
Ich fahre täglich durch den Dortmunder Nordosten und besuche Menschen, die etwas Interessantes zu erzählen haben. Ich bin seit 1991 bei den RN. Vorher habe ich Publizistik, Germanistik und Politik studiert. Ich bin verheiratet und habe drei Töchter.
