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OB-Wahl: 22 Prozent der Dortmunder gaben 62 Prozent aller Stimmen
Kommunalwahl
Dortmunds neuer Oberbürgermeister wird, wer in der Stichwahl mehr als die Hälfte der Stimmen erringt. Bislang hat aber nur ein kleiner Teil der Bevölkerung für die beiden Kandidaten gestimmt.
Bei jeder politischen Wahl in Dortmund werden die Ergebnisse als Anteile der gültigen Stimmen berechnet. Sind zehn Personen wahlberechtigt, zwei davon gehen aber nicht wählen, dann reichen vier Stimmen schon für 50 statt für 40 Prozent Zustimmung. Diese vier Stimmen teilt man durch die acht Teilnehmer, nicht durch alle zehn Bürger.
Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl am 13. September lag bei rund 47 Prozent. Das heißt, dass mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten ihre Stimme nicht abgegeben hat.
Rund 150.000 Dortmunder sind nicht wahlberechtigt
Fast 240.000 Dortmundern ist offenbar egal, wer sie regiert. Dabei hatten sie das Privileg zu wählen - anders als rund 150.000 Bürger, die nicht wahlberechtigt sind. Etwa weil sie jünger als 16 Jahre oder keine EU-Staatsbürger sind.
Rechnet man all diese Menschen ins Ergebnis ein, haben im ersten Wahlgang nur rund 13 Prozent aller Dortmunder für Thomas Westphal (SPD) als Oberbürgermeister gestimmt. Dabei bekam er 36 Prozent aller gültigen Stimmen. Auf Platz zwei landete Andreas Hollstein (CDU) mit 26 Prozent - tatsächlich wählten ihn nur 9 Prozent aller Dortmunder.
Bei der bislang letzten OB-Stichwahl im Jahr 2014 war die Wahlbeteiligung sogar noch deutlich geringer. Nur 30,9 Prozent der Wahlberechtigten haben sich damals an der Abstimmung beteiligt.
Kevin Kindel, geboren 1991 in Dortmund, seit 2009 als Journalist tätig, hat in Bremen und in Schweden Journalistik und Kommunikation studiert.
