OB-Kandidatur: Wunschkandidat sagt Grünen ab BVB-Stratege Jan-Henrik Gruszecki hat andere Pläne

OB-Kandidatur: BVB-Stratege Jan-Henrik Gruszecki sagt Grünen ab
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Es war eine emotionale Achterbahnfahrt: Eigentlich wollte Gruszecki (40) im OB-Wahlkampf der gemeinsame Bannerträger von Grünen und CDU sein und mit starkem Gefolge gegen SPD-OB Thomas Westphal antreten. Das war der Plan. Problem: Die CDU spielte nicht mit. Als es 2024 zur Entscheidung kam, bevorzugte die CDU mit Alexander Omar Kalouti, Mitglied im Dortmunder Parteivorstand, einen Kandidaten aus den eigenen Reihen.

Die tatsächlichen Gründe, warum Gruszecki bei der CDU nicht landen konnte, bleiben bis heute nebulös. War es die Nähe zu den Grünen? Sein Grünen-Parteibuch hat Gruszecki inzwischen abgegeben.

Gruszecki leitet beim BVB die Stabsstelle „Strategie & Kultur“, gilt als rechte Hand von BVB-Chef Watzke und ist überaus gut vernetzt. Nach dem Scheitern der ursprünglichen Pläne hatte Gruszecki die Geschichte eigentlich abgehakt, kam auf Bitten der Grünen aber doch nochmal ins Nachdenken. Die Entscheidung, als OB-Kandidat der Grünen anzutreten, blieb lange offen. Nach Monate langem Hin und Her und etlichen Gesprächen hat Gruszecki nach Informationen dieser Redaktion den Grünen nun eine endgültige Absage erteilt: Er werde nicht antreten.

Neue Optionen im Spiel?

Gruszecki selber war trotz mehrfacher Versuche am Donnerstag (30.1.) nicht zu erreichen. Dabei hatte sich seine Entscheidung angedeutet: Im Falle eines Wahlsieges hätte er nicht nur sein Amt beim BVB aufgeben müssen. Mit seiner Gesellschafter-Rolle bei der Borussia Brauerei, deren Bier künftig in Dortmund brauen lassen möchte, wäre es ebenso vorbei gewesen wie mit dem Engagement bei seiner Stadtentwicklungsgesellschaft „Borsigplatz Development GmbH“.

All das wäre mit einem OB-Amt nicht in Einklang zu bringen. „Ich habe momentan einen tollen Job und dazu noch Projekte, die mich erfüllen“, sagte Gruszecki im Dezember 2024. „Ich bin so zufrieden mit meinem aktuellen Leben.“

Auch die Grünen halten sich zurzeit bedeckt. „Ich werde dazu aktuell keine Stellung nahmen“, sagt Hannah Rosenbaum, Vorstandssprecherin des Grünen-Kreisverbandes, auf Anfrage. „Ich bin sicher, dass wir den Wählerinnen und Wählern zu gegebener Zeit ein gutes, personelles Angebot für die OB-Kandidatur machen werden“, so Rosenbaum. Wann es soweit sein soll, ließ sie offen. Tatsächlich waren die Grünen auch auf ein mögliches „Nein“ von Gruszecki bereits vorbereitet und haben sich mit weiteren personellen Optionen beschäftigt. „Wir sind in Gesprächen“, sagte Rosenbaum zuletzt. Namen nannte sie naturgemäß nicht.