„O Mira“ im Restaurant-Check „Carlos“-Nachfolger überzeugt mit Flair und tollen Spießen

„O Mira“ im Restaurant-Check: Was kann der „Carlos“-Nachfolger?
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Das renommierte Restaurant „Carlos“ in Dortmund-Benninghofen hat seit November des vergangenen Jahres einen neuen Namen und einen neuen Besitzer, heißt jetzt „O Mira“. Doch der Übergang vollzog sich reibungslos: „Carlos wollte verkaufen und wir waren interessiert, also haben wir das Restaurant übernommen“, erklärte der Geschäftsführer Cristiano Miranda damals im Gespräch mit der Redaktion.

Die Familie Miranda leitete das „Carlos“ bereits seit 2021, bevor sie sich für die vollständige Übernahme entschloss. Trotz der Umbenennung versicherten die Inhaber, dass sich weder das bewährte Konzept noch die beliebte Speisekarte ändern würden. Rund sechs Monate später hat die Redaktion das „O Mira“ unter die Lupe genommen, um zu sehen, wie das Restaurant sich in seiner neuen Ära behauptet.

Der Wow-Effekt

Bereits beim Betreten des Restaurants erleben die Gäste immer noch den vertrauten Wow-Effekt, für den das „Carlos“ so bekannt war. Das Interieur ist vollständig in einer dunklen Holzoptik gestaltet, die sich von den Böden über die Wände bis hin zu Tischen und Stühlen erstreckt. Selbst die Decke fügt sich in das stimmige Erscheinungsbild ein, indem sie mit Schiffslampen und der Unterseite eines großen Bootes bestückt ist. Der unverwechselbare Stil des Vorgängers blieb bestehen und ermöglicht es den Gästen, ihre Mahlzeiten in einer einzigartigen Kulisse zu genießen.

Innenansicht eines Restaurants mit rustikaler Einrichtung. Mehrere Holztische sind mit Gedecken versehen und werden durch kleine Lampen beleuchtet.
Die Inneneinrichtung von "O Mira" ist in einer dunklen Holzoptik gehalten. © Schaper (Archiv)

Speisekarte aus Holz

Selbst die Speisekarte, die weiterhin sehr identisch zu der von „Carlos“ ist, ist in einer dunklen Holz-Hülle eingebunden und trägt zum Flair des Lokals bei. Von Salaten, über Vorspeisen, Fleisch- und Fischgerichte sowie Beilagen und vegetarischem Essen, bis hin zu Desserts findet hier wohl jeder hungrige Gast etwas, das ihm schmeckt. Neben der regulären Speisekarte gibt es ebenfalls eine regelmäßig wechselnde Monatskarte, von der wir selbstverständlich auch etwas testen wollten.

Die Speisen

Entschieden haben wir uns letztendlich für die gegrillte Paprikawurst als Vorspeise. Zum Hauptgang habe ich den gegrillten Lachs-Gemüse-Spieß mit Knoblauchbutter genommen und mein Kollege entschied sich für den Surf & Turf-Spieß von der Monatskarte. Als Beilage hatten wir beide Kartoffelecken. Zum Dessert haben wir uns dann noch den heißen Cookie mit Vanilleeis schmecken lassen.

Da ich zuvor noch nie portugiesisch gegessen hatte, war ich besonders gespannt auf die Gerichte. Obwohl die gegrillte Paprikawurst optisch nicht besonders ansprechend wirkte, überzeugte ihr Geschmack. Sie war angenehm gewürzt und hat sehr gut geschmeckt.

Auf einem Teller befindet sich ein Stück Paprikawurst, das auf einem Holztisch steht. Ein weiterer Teller ist im Hintergrund sichtbar.
Als Vorspeise hatten wir die Paprikawurst. © Anika Fischer

Die Hauptspeise übertraf meine Erwartungen schon in dem Moment, als die Bedienung sie servierte und der verlockende Duft aufstieg. Die gegrillten Gemüse, darunter Brokkoli, Paprika und Zwiebeln, waren intensiv im Geschmack und hervorragend gewürzt. Auch der Lachs war geschmacklich überzeugend. Selbst mein Kollege, der normalerweise kein Lachs-Liebhaber ist, meinte: „Den hätte ich im Nachhinein auch bestellt.“

Da ich kein Freund von scharfem Essen bin, wählte ich meinen Spieß ohne Schärfe. Mein Kollege hingegen bestellte seinen Spieß, bestehend aus Garnelen, Steak, Ananas und anderem Gemüse, leicht geschärft. Sein Fazit: Schärfe war nicht vorhanden. „Das nächste Mal würde ich es ganz scharf bestellen.“ Auch wenn Schärfe subjektiv ist, fehlte sie uns hier komplett.

Dennoch überzeugte auch sein Gericht geschmacklich, das Steak war saftig und die Ananas verlieh dem Ganzen eine angenehme Süße.

Die Kartoffelecken als Beilage waren ebenfalls sehr gut. Zwar wären sie allein wahrscheinlich etwas trocken gewesen, doch zusammen mit den Hauptgerichten boten sie eine gelungene Abwechslung.

Auf dem Foto ist ein Teller mit einem Spieß aus gegrilltem Lachs und Brokkoli zu sehen, der mit einer hellen Soße beträufelt ist. Im Hintergrund befindet sich eine Schale mit Kartoffelstücken.
Der Lachs-Gemüse-Spieß war mit einer Knoblauchbutter übergossen. © Anika Fischer

Nach den Hauptspeisen verspürten wir noch Hunger auf etwas Süßes und entschieden uns für den heißen Cookie mit Vanilleeis, der seinem Namen alle Ehre machte. Wir mussten den Cookie zunächst abkühlen lassen, um uns nicht die Gaumen zu verbrennen. Dank der Hitze des Cookies war die eingebackene Schokolade geschmolzen, und das Vanilleeis sorgte schnell für einen angenehmen Temperaturausgleich.

Obwohl wir sowohl die Vor- als auch die Nachspeise zu zweit teilten, waren die Portionen so bemessen, dass sie auch problemlos von einer einzelnen Person gegessen werden können.

Auf dem Foto ist ein Dessert zu sehen, bestehend aus einem gebackenen Cookie in einer kleinen schwarzen Schüssel, garniert mit einer Kugel Vanilleeis und einem Schokoladenstück. Das Dessert wird auf einem Teller serviert und von zwei Löffeln begleitet.
Als Nachtisch haben wir uns für den heißen Cookie mit Vanilleeis entschieden. © Anika Fischer

Die Preise

Für das Essen, inklusive Trinkgeld, haben wir insgesamt 70 Euro ausgegeben. Die Vorspeise, die gegrillte Paprikawurst, war mit 3,50 Euro das günstigste Gericht, während der Surf & Turf-Spieß von der Monatskarte mit 23,90 Euro die teuerste Auswahl war. Der Lachs-Gemüse-Spieß kostete 17,90 Euro und das Dessert, der heiße Cookie mit Vanilleeis, 5,90 Euro. Die Kartoffelecken als Beilage haben 4 Euro gekostet.

Unserer Meinung nach sind die Preise, angesichts der hohen Qualität des Essens und des außergewöhnlichen Ambientes, das den Besuch im „O Mira“ zu einem besonderen Erlebnis macht, mehr als angemessen.

Der Service

Das Personal hat uns direkt freundlich empfangen und war während unseres gesamten Aufenthalts äußerst aufmerksam. Nachdem uns die Hauptspeisen serviert wurden, kam die Bedienung erneut zu uns und reichte uns Erfrischungstücher, die nach dem Essen und dem Hantieren mit dem öligen Spieß sehr nützlich waren.

Auch als wir beim Bezahlen erneut nach dem Kauf des Carlos durch die Familie Miranda fragten, versicherte uns eine Bedienung: „Abgesehen vom Namen hat sich bei uns nichts geändert. In der Küche arbeiten nach wie vor dieselben Köche, und auch die Inneneinrichtung ist unverändert geblieben.“ Genau das hatten die Inhaber vor Monaten versprochen, und als Gast merkt man tatsächlich, dass – abgesehen vom Namen – alles beim Alten geblieben ist.

Die Anfahrt

Zu erreichen ist das portugiesische Restaurant über die Benninghofer Straße. Dort gibt es reichlich Möglichkeiten zu parken – einen kurzen Fußweg muss man dennoch einplanen. Nur knapp 100 Meter von „O Mira“ entfernt befinden sich die Haltestelle Hörder Kampweg und Overgünne, über die sich das Restaurant auch bequem mit dem Bus erreichen lässt.

Google-Rezensionen

Bei Google erreicht das Lokal 4,4 von 5 möglichen Sternen. In den Rezensionen gelobt wird besonders der Service und das außergewöhnliche Ambiente, das den Aufenthalt zu einem besonderen Erlebnis macht.

Zum Thema

O Mira - Alle Informationen

Öffnungszeiten: Di-Sa: 17-23 Uhr; So: 17-22 Uhr

Adresse: Benninghofer Straße 146 A

Kontakt: 0231 9612515

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SO FUNKTIONIERT DER RESTAURANT-CHECK

Wir gehen ohne Ankündigung in die jeweiligen Restaurants – als ganz normale, zahlende Gäste. Wir sind keine Gastro-Experten, sondern einfach Menschen, die gerne an schönen Orten essen. Wir beschreiben die Lokale so, wie wir über sie mit Freunden und Bekannten sprechen würden – mit ihren Schwächen und Stärken.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien erstmals am 17. April 2025.