Nordsee-Urlaub im Rombergpark Wie ein Stück Norderney nach Brünninghausen kam

Nordsee-Urlaub im Rombergpark: Ein Stück Norderney in Brünninghausen
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Wer das erste Mal einen Spaziergang durch den Rombergpark in Dortmund macht, der staunt auf dem Rundweg durch die Dünenlandschaft. Plötzlich steht er inmitten einer Szenerie, die an die Küstenlandschaften des Nordens erinnert und fühlt sich für einen Moment wie an einen weit entfernten Strand versetzt. Sand knirscht unter den Füßen, während der Wind durch die Strandgräser weht.

Seit 2018 ist die Dünenlandschaft ein fester und bei Besuchern sehr beliebter Teil des Parks. Was die meisten Menschen bei der künstlich angelegten Landschaft jedoch nicht vermuten: Sie sind tatsächlich von einem Stück Nordsee-Landschaft umgeben.

Vom Strand ins Land

„Die Dünenlandschaft ist so aufgebaut, als würde man vom Strand aus landeinwärts laufen“, erklärt Dr. Patrick Knopf, der Direktor des Botanischen Gartens. „Man beginnt quasi im nördlichen Teil, an der Straße Am Rombergpark, mit dem Strand und dem leichten Straßenrauschen im Hintergrund. Nach Süden läuft man dann der Sonne entgegen. Folgt man dem Weg, kommt man vom Strand über die Vordüne, dann kommt die Weißdüne, gefolgt von der Graudüne und der Braundüne – als wenn man landeinwärts läuft.“

Die Dünenlandschaft erstreckt sich über etwa 2.500 Quadratmeter und erreicht an ihrem höchsten Punkt etwa fünf Meter. Ein 150 Meter langer Steg, der aus recyceltem Kunststoff besteht und in täuschend echter Holzoptik gestaltet wurde, ergänzt die Szenerie.

Ein Steg führt durch eine sandige Dünenlandschaft. Der Weg ist von Vegetation und Bäumen gesäumt, und ein Seilgeländer bietet Halt.
Der Steg aus recyceltem Material hat eine täuschend echte Holzoptik. © Anika Fischer

Der richtige Sand

Für die Dünenlandschaft wurden tausende Tonnen an Material herangeschafft, darunter Sand, Felsen, Muscheln, Holz sowie ein „gestrandetes Boot“ namens Blue Berry, das die Besucher hinter der ersten Wegbiegung überrascht. Finanziert wurde der Bau der Anlage mit einer Spende von 25.000 Euro durch die Dr. Gustav Bauckloh Stiftung.

Für den Bau der Dünen war eins ganz besonders wichtig: der richtige Sand. „Für die Dünen wurde Sand mit einer 0,1-Körnung, also einer Korngröße von 0 bis 1 Millimeter, verwendet“, erklärt Dr. Patrick Knopf. „Dieser besonders feinkörnige Sand ist unerlässlich für die Stabilität der hohen Dünen, da gröberer Sand im Laufe der Zeit dazu führen könnte, dass die Struktur absackt. Dank der 0,1er-Körnung bleibt die Form der Dünen erhalten, wodurch sie noch naturnaher wirken.“

Zum Vergleich: Sand mit einer 0,2er-Körnung kommt häufig auf Spielplätzen zum Einsatz und eignet sich weniger gut zur Formstabilität von Dünen, da er eine größere Korngröße aufweist und somit schwerer ist.

Pflanzen von Norderney

Der Sand der Dünen stammt zwar nicht von der Nordsee, bei der Bepflanzung wurde aber besonderer Wert auf Authentizität gelegt. Die Pflanzen, darunter Strandhafer und -roggen, wurden nämlich aus Samen von Naturstandorten gezogen, darunter die Nordseeinsel Norderney. Sie wurden mit einer speziellen Sammelerlaubnis gesammelt und anschließend kultiviert.

„Unser Ziel war es, eine möglichst realistische Abbildung der Dünenlandschaft zu schaffen“, erklärt Dr. Patrick Knopf. „In Zukunft wollen wir entlang der Dünen auch Informationsschilder anbringen, die den Besuchern die Landschaft erklären.“

So lädt die Dünenlandschaft im Rombergpark dazu ein, die einmalige Atmosphäre eines Strandspaziergangs inmitten der Stadt zu erleben und dabei in die Vielfalt der Küstennatur einzutauchen.

Eine Gruppe von Personen pflanzt Setzlinge auf einer Düne im Rombergpark. Die Freiwilligen sind mit der Anpflanzung von Strandhafer beschäftigt, um die Düne zu befestigen.
Im Jahr 2018 wurde die Dünenlandschaft eröffnet. © Dieter Menne (Archiv)

Besucher werden übrigens dringend gebeten, auf den ausgewiesenen Wegen zu bleiben und die Dünen nicht zu betreten. Dies gilt sowohl für Kinder als auch für Hunde. Denn die künstlich angelegten Dünen sind ebenso empfindlich wie natürliche Küstendünen, besonders in Bezug auf die Bepflanzung.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien erstmals am 15. April 2025.