Von Witten-Wengern in den Dortmunder Westen: Vor einem Jahr wagte Gastronomin Kerstin Scheufen-Hanke mit ihrem Mann den Sprung in die Großstadt. In einer ehemaligen Mühle betreibt sie ihr nordisch-westfälisches Restaurant mit einer deutschlandweit einzigartigen Fusionsküche. „Wir sind sehr glücklich hier“, sagt sie.
In den vergangenen zwölf Monaten hat sich die Speisekarte des „Kerstins“ in Dortmund-Huckarde mehrfach geändert – und daran wird sich wohl auch zukünftig nichts ändern. Denn wenn Kerstin Scheufen-Hanke eines nicht mag, dann sind das Einerlei und Wiederholungen.
Die bekannte Köchin und ihr Mann Klaus, die zusammen einige Jahre in Schweden gelernt und gearbeitet haben, sind viel lieber experimentierfreudig. Schon längst bietet das Paar nicht nur schwedische Gerichte an, sondern hat sich zusammen mit „Soulmates“, also Seelenverwandten, die auch den Norden lieben, in die isländische, finnische und dänische Küche vorgearbeitet. Bei klarer Aufgabenteilung; „Mein Mann kümmert sich um die warmen Gerichte, ich um die kalten und süßen.“
Mehrmals im Jahr finden die Gäste in der ehemaligen „Alten Mühle“ an der Roßbachstraße 34 Neuigkeiten auf der Speisekarte. Kerstins Menü zum Beispiel kommt jede Saison neu daher. Aktuell, im November und Dezember, dominieren Kürbis und Gans die Menü-Folgen. Im Januar werden es dann Muscheln und Wild sein, im Juni und Juli Matjes und Erdbeeren.
3- bis 7-gängiges Menü
Seit dem Sommer bietet das Gastro-Paar nicht nur ein wechselndes mehrgängiges Menü an, das sich an regionalen Produkten der Saison orientiert. „Zusätzlich wollen wir weitere Anforderungen, die über das normale ,Essen gehen‘ hinaus gehen, bedienen“, sagt die Gastronomin. Diese gelte insbesondere beim 7-Gang-Menü.
Damit habe man eine weitere Stufe in Richtung gehobene Abendgastronomie genommen. „Unser Ziel ist es, unsere Gäste in unserem Hause zu halten, auch dann, wenn sie mal etwas Besonderes feiern möchten und dafür mehr wünschen als den üblichen Hauptgang.“

Ein anderes Genuss-Feeling
Man biete zwar kein „Fine Dining“ im eigentlichen Sinne an, „aber wir möchten über das Menü-Angebot von den Portionen und der Anrichte-Weise her eine andere Optik und ein anderes Genuss-Feeling anbieten“, so Scheufen-Hanke. Auch die Verwöhn-Dauer (Verweildauer) des Gastes und sein Genuss-Effekt sollen dadurch erhöht werden.
Das Menü servieren Kerstin Scheufen-Hanke und ihr Mann für unterschiedliche Wünsche. Gäste mit kleinem Magen können beruhigt sein. Es kann zwischen drei und sieben Gängen gewählt werden. Jeder einzelne ist mit Liebe zum Detail dekoriert.
Cappuccino von der Kürbiscrème

Eines der Highlights ist der dritte Gang: Cappuccino von der Kürbiscrème mit gebratenen Pfifferlingen und Wirsing-Pesto. O-Ton eines Gastes: „Das ist keine Suppe, das ist ein Gedicht.“ Zum Hauptgang werden Tranchen von der Gänsebrust an Apfelrotkohl, Schmorobst-Ratatouille aus Äpfeln, Birnen, Schmorzwiebeln, Cranberrys und gerösteten Mandeln sowie Kürbis-Stampf serviert.
Eine Weinbegleitung ist optional dazu buchbar, genauso wie Biere und alkoholfreie Getränke. Als Aperitif schmeckt zum Beispiel der Schweden-Cocktail (Sekt, Wodka mit Hollerblüte oder Blaubeere). Ein Tipp der freundlichen und kompetenten Bedienung.

„Nur eine Erweiterung“
Das neue Angebot bedeute nicht, „dass wir uns wegentwickeln möchten von dem, mit dem wir bisher in Huckarde angetreten sind“, betont die Gastronomin. „Unsere Gäste sind uns lieb und teuer, daher soll es nur eine Erweiterung sein.“ Gleichzeitig wolle man natürlich neue Gäste ansprechen, „die bisher den Weg noch nicht zu uns gefunden haben.“

- Am 31. Dezember lädt das Kerstins zum 7-Gang-Silvester-Menü ein. Es wird nicht nur gemeinsam gegessen, sondern um 24 Uhr angestoßen. Für eine spezielle Atmosphäre sorgen ein Gitarrist und Fackeln im Biergarten.
- Rentierfilet aus Schwedisch-Lappland trifft zum Beispiel Filet vom Münsterländer Weiderind.
- Der Preis pro Gast liegt bei 99,99 inklusive Glögg und ein Glas Sekt.
- Infos und Reservierung unter www.nordisch-westfaelisch-essen.de
Menükarussell im „Kerstins“: Filet vom Island-Lamm gehört zu den Gewinnern
Lappland-Ren und westfälischer Eintopf: Fusionsküche in Dortmund eröffnet
Neues Restaurant in Dortmund: Nordisches trifft Westfälisches