Nonna Bitter wohnt schon seit Jahren in Deutschland. Nur zufällig war sie zu Kriegsbeginn in der Ukraine. Die Malerin hatte wieder angefangen, zu studieren. Bei den beiden ukrainischen Dozenten Hellen und Vorodine Illicov. Sie wollte neue Techniken kennenlernen.
Dann kam der Tag, als russische Soldaten die Grenze zur Ukraine überschritten, als der Krieg begann. Odessa liegt am Schwarzen Meer, der Krieg war sofort und unmittelbar ganz nah.
Kunst-Dozenten
Die Kunst-Dozenten wussten nicht, wo sie hin sollten, nur weg vom Krieg. Doch da hatten sie ja eine Schülerin, die in Kalka am Niederhein lebt. Nonna Bitter lud die beiden ein, mit nach Deutschland zu kommen.
„Die Lehrer zogen bei der Schülerin ein“, formuliert es Nonna Bitter. Und in Kalka angekommen, blieben sie nicht untätig. „Es hat sich eine Community gebildet“, sagt Nonna Bitter heute. Eine Community aus Exil-Künstlern, nicht nur aus der Ukraine.
Arbeiten und Ausstellung
Und aus der Community, die sich zunächst organisierte, damit ihre Mitglieder arbeiten und ausstellen können, ist nach über einem Jahr Krieg längst mehr geworden. „Es geht darum, die eigene Kultur zu bewahren“, sagt Nonna Bitter.
Und auch bei der Ausstellung „Nebeldecke“, die am Samstag (18.3.) um 15 Uhr im Kulturzentrum Alte Schmiede, Hülshoff 32, eröffnet wird, geht es nicht zuerst um Gemälde, sondern vor allem darum, auf ukrainische Art Kunst zu machen.
Ukrainische Art
So werden Musikstücke, die die Musiker Kateryna Malyk, Amelie Papke, Oksana Gorielova, Tenor Malinowsky und Nazar Naguliak zu den Bildern von Nonna Bitter spielen wollen, allen Besuchern bekannt sein. Doch Lieder wie „O sole mio“, werden auf ukrainische Art gespielt. Mehr verrät Nonna Bitter nicht.
Bei den ausgestellten Werken handelt es sich um Ölmalereien, die Nonna Bitter mit der Technik ihrer Dozenten gemalt hat. Die Technik ist etwas schräg und heißt „Klinge und Socke“.
Stillleben
Tatsächlich wird die Farbe mit einer Socke aufgetragen und das Bild dann mit einer Klinge bearbeitet. Nonna Bitter kann es nicht genau erklären, aber die Stillleben, die sie damit erschafft, wirken besonders plastisch, scheinen dreidimensional aus dem Bild herauszuragen.
Den Krieg findet man in diesen Bildern nicht, sagt Nonna Bitter. Mit ihren Motiven möchte sie Betrachtern helfen, Kindheitserinnerungen zu wecken, die „Nebeldecke“ zu heben. Doch bei der Ausstellungseröffnung wird der Ukraine-Krieg auf jeden Fall präsent sein.
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