Dellwig im Advent, Mengeder Adventsmarkt, Marten im Advent – viele vorweihnachtliche Feste im Dortmunder Westen haben eine zweijährige Corona-Pause eingelegt und waren im letzten Jahr zum ersten Mal wieder am Start. Auf einen beliebten Markt aber mussten die Dortmunder noch ein Jahr länger verzichten: den Nikolausmarkt in Huckarde.
Das konnten nicht alle verstehen. Christian Oecking, Vorsitzender des Gewerbevereins Huckarde und damit Organisator des Marktes, erklärt rückblickend: Corona habe vor einem Jahr wieder Fahrt aufgenommen. „Da waren wir noch ganz bewusst vorsichtig.“ Nun aber gibt es das Comeback, am Sonntag, 3.12., von 12 bis 17 Uhr auf dem Huckarder Marktplatz. Fünf Fakten, warum es sich lohnt, zu kommen:
Nikolaus und Stutenkerle
„Vor allem Kinder sollen sich auf den Markt freuen können“, sagt Oecking. Daher kommt ein Nikolaus, ein echter. Ab 16 Uhr wird er auf den Marktplatz sein, die Kinder begrüßen, um sich scharen und Stutenkerle verteilen. Um die 250 Weckmänner sponsert der Gewerbeverein. Da dürfte niemand leer ausgehen, ist sich Oecking sicher. Den Nikolaus gibt ein Privatmann, der schon vor Corona in den roten Mantel geschlüpft ist, und es jetzt wieder tut.
Der große Baum
Mitten auf dem Marktplatz in Huckarde ist eigens eine Bodenhülse eingelassen, damit zur Adventszeit ein Baum aufgestellt werden kann. Ein großer Baum. Vor Corona noch hatte Huckarde damit geworben, den „größten echten Weihnachtsbaum Dortmunds“ zu haben. Eigentlich habe man es nicht auf einen Wettbewerb angelegt, sagt Oecking. Doch nachdem im Kreuzviertel 2019 eine Sechs-Meter-Tanne den Titel für sich beansprucht hatte, „habe man das nicht auf sich sitzen lassen können“. Denn: Das Huckarder Exemplar maß immerhin zehn Meter.
Auch in diesem Jahr wieder. Der Titel allerdings ist futsch: In Brechten gibt es einen 18 Meter hohen Baum. „Das würde die Statik unserer Bodenhülse gar nicht mitmachen“, sagt Oecking. Am Dienstag (28.11.) wird der Baum aufgestellt und mit weißen Lichterketten geschmückt. An den Adventswochenenden gibt es zudem eine bunte Sonder-Beleuchtung.
Kindern lauschen
Kinder sollen sich nicht nur an Markt und Nikolaus erfreuen, sie dürfen auch selbst mitgestalten: Jungen und Mädchen verschiedener Kitas im Stadtbezirk sind eingeladen worden, aufzutreten. Außerdem dürfen sie ab 14 Uhr den Baum mit Selbstgebasteltem schmücken.
Kleine Geschenke besorgen
Laut Oecking werden um die zehn Handwerks-Stände dabei sein, an denen nach kleinen Weihnachtsgeschenken oder Advents-Deko gestöbert werden kann. Fest vor zu kommen, hat auch eine Huckarderin, die zuletzt gerade dadurch bekannt geworden ist, dass der Nikolausmarkt ausfiel. Weil sie ihre Präsente nicht an einem Stand verkaufen konnte, hat Katja Oettel einen Selbstbedienungsschrank in ihren Vorgarten gestellt – aus der Notlösung wurde ein Überraschungshit. Letztlich war der Schrank fast das ganze Jahr mit wechselndem Angebot geöffnet. „Dieses Jahr versuche ich beides zu machen: Markt und Schrank“, verspricht Oettel.

Selbstgemachter Glögg
Beim Comeback des Nikolausmarkts sei fast alles wie früher, sagt Oecking. Mit einer Ausnahme: Das noch recht neue, aber schon sehr renommierte Restaurant „Kerstins“ aus Huckarde hat auch einen Stand. Dort wird original schwedischer Glühwein, also: Glögg, angeboten.
Inhaberin Kerstin Scheufen-Hanke stellt das Getränk mit ihrem Team selbst her. Die Basis ist weißer Wein, hinzu kommen Saft, Weihnachtsgewürze, sowie weitere Spirituosen und Liköre. „Der ist also schon stärker und schmeckt etwas anders, als man es hier kennt“, sagt die Gastronomin. Der Clou: In jedem Glas sind zudem Cranberrys und geröstete Mandeln, die mit dem Getränk gelöffelt werden. Es wird auch eine alkoholfreie Variante geben („Saft-Glögg“). Beide Glöggs werden je 5,50 (0,25l) kosten.

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