Sie sind leiser, sie sind wesentlich umweltfreundlicher, aber sie sind auch ein bisschen höher als ihre Diesel verbrennenden „Kollegen“. Die 30 neuen Elektrobusse, die DSW21 jetzt mit dem Fahrplanwechsel seit wenigen Wochen auf Dortmunds Straßen im Einsatz hat, können nicht alle Strecken fahren. Vielleicht muss es demnächst Änderungen bei den Buslinien geben. Derzeit ist rund die Hälfte der E-Busse täglich auf der Linienverknüpfung 440-470-437 unterwegs. Die anderen werden nach und nach hinzugenommen.
Wo sie fahren, will gut überlegt sein. „Die neuen Elektrobusse sind 15 bis 20 Zentimeter höher als unsere Dieselbusse, die in der Regel 3,30 Meter hoch sind. Das bedeutet, dass an zwei Stellen im Stadtgebiet die Durchfahrtshöhe nicht mehr ausreicht“, sagt DSW21-Sprecher Frank Fligge. Für eine Brücke und eine Unterführung sind die E-Busse definitiv zu hoch.
Frank Fligge betont, dass das aber überhaupt keine neue Situation und auch keine nicht zu bewältigende Herausforderung ist: „Es gab auch in der Vergangenheit für unsere Dieselbusse schon Einschränkungen aufgrund von Durchfahrtshöhen, von denen sich unter anderem durch Brücken-Neubaumaßnahmen der Deutschen Bahn sowie Straßenbaumaßnahmen der Stadt Dortmund einige deutlich entschärft oder sogar erledigt haben.“
Keine E-Busse im Defdahl
Beispiele dafür sind die Brückenneubauten an der Hagener Straße - Ende des vergangenen Jahres wurde an der Ecke Weiße Taube die neue Brücke eingehoben - und an der Sölder Straße. Das Durchfahrtproblem für die DSW21-Busse hat sich damit dort jeweils erledigt.
Zwei Engstellen bleiben aber. Eine davon ist die Brücke im Defdahl in der östlichen Innenstadt. Die Bogenbrücke wird heute schon mit Hilfe einer Ampelregelung von den Bussen nur mittig durchfahren. Von E-Bussen ist sie gar nicht zu durchfahren.
„Dafür müsste dort etwas verändert und zum Beispiel die Straße tiefergelegt werden. Sollte das nicht möglich sein, würde uns nur eine Änderung der Linienführung bleiben. Dies beträfe die Linien 455 und 456 sowie den NachtExpress 4“, sagt Frank Fligge.
„Noch etliche Jahre Zeit“
Die zweite Stelle im Stadtgebiet, die zu niedrig für die E-Busse ist, ist die S-Bahn-Unterquerung in Menglinghausen. Dort wären die Buslinie 449 und der NachtExpress 8 von einer anderen Linienführung betroffen.
„Wir suchen aber auch hier nach einer anderen Lösung und sind diesbezüglich mit der Stadt Dortmund und der Deutschen Bahn im Gespräch“, sagt Frank Fligge und ergänzt: „Wir haben in beiden Fällen auch noch etliche Jahre Zeit. So lange wird es dauern, bis unsere gesamte Flotte mit derzeit 190 eigenen Bussen komplett auf Elektrobusse umgerüstet sein wird.“ Jedes Jahr werden circa 12 Dieselbusse bei DSW21 ausgemustert.

Der Grund, warum die Elektro-Gelenkbusse höher sind als die Dieselbusse, liegt in ihrem veränderten Aufbau. Sie haben ihre Schnellladevorrichtung und auch ihre Batterien auf dem Dach. An der zentralen Ladestation von DSW21 in Brünninghausen fahren sie unter einen Gerüstarm, an den sie mit ihrer Umrichter-Technik andocken.
„Die Busse laufen verlässlich, die Ladeinfrastruktur funktioniert, die Variante mit dem Tauschen von ‚leeren‘ Bussen gegen bereitstehende Busse mit voller Akkuladung an der neuen Umsteigehaltestelle am Betriebshof Brünninghausen funktioniert super“, sagt Frank Fligge.
Auch die Fahrgäste seien von den sehr leisen, sehr ruhig fahrenden und emissionsfreien Bussen begeistert: „Wir bekommen sehr viel positives Feedback.“
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