Während die Nässe in den vergangenen Tagen winterlicher Kälte gewichen ist, sind die Nachwirkungen des Dauerregens danach noch immer sichtbar. In der U-Bahn-Haltestelle „Saarlandstraße“ tropfte auch beim Ortsbesuch unserer Redaktion am Montag noch immer Wasser aus den Decken.
Am sichtbarsten wurde die Problematik am Bahnsteig der Linie U46 in Richtung Stadtmitte/Brunnenstraße. Hier hatte sich an Bahnsteig und Gleisbett Wasser gesammelt, Pfützen hatten sich gebildet. An den Bahnsteigen auf der unteren Ebene fingen zahlreiche Aufnehmer und ein Eimer das heruntertropfende Wasser auf.

„Mehr Sieb als Dach“
Ein Leser machte unsere Redaktion über den „Anonymen Briefkasten“ unter der Mailadresse briefkasten@rumble.de auf die undichten Stellen aufmerksam. „Das an der Saarlandstraße ist mehr Sieb als Dach“, berichtete er uns. Ein Video unterstreicht diese Aussage.
„War mir bis jetzt neu“
Überrascht von den durchlässigen Stellen in der Decke zeigte sich Bettina Sawar-Stahnke, die wir beim Ortsbesuch am Bahnsteig trafen. „Dass es an dieser Haltestelle undichte Stellen gibt, war mir bis jetzt neu – aber hier ist es offenbar auch nicht ganz dicht“, sagte sie. Wieso „auch“?
Als „schlimmer“ habe sie die Situation an der Haltestelle „Möllerbrücke“ erlebt, an der „das Wasser aus den Deckenleuchten“ laufe, wie uns die Dortmunderin berichtete.
Eine andere Bahn-Nutzerin, die anonym bleiben möchte, berichtete von Schwierigkeiten, die sie mit ihrer Gehbeeinträchtigung beim Passieren des Bahnsteigs habe, wenn sich Wasser auf dem Boden befinde. „Ich muss aufpassen, nicht auszurutschen und zu stürzen“, berichtete sie.
Ihre Beobachtung: An der Haltestelle „Stadtgarten“ hätten mehrere Eimer gestanden, um aus durchlässigen Stellen tropfendes Wasser aufzufangen.

Und an der Möllerbrücke?
Von der Lage an der Möllerbrücke haben wir uns ebenfalls ein Bild machen können: Auf der mittleren Ebene stand das Wasser in Form einer großen Pfütze im Gang. Das Wasser tropfte hier – wie beschrieben – in nicht unerheblicher Geschwindigkeit und Menge aus einer länglichen Deckenleuchte.
Von Eimern oder Aufnehmern war an der Möllerbrücke nichts zu sehen. Im Vergleich zu den Schäden an der Haltestelle Saarlandstraße schienen die Schäden im Deckenbereich – entgegen einiger Augenzeugenberichte – weniger großflächig zu sein.
DSW: Reparatur „in den nächsten Monaten“
„An den beiden besagten Haltestellen bestehen seit einiger Zeit sehr kleine Risse in der äußeren Betonhülle, durch die Wasser eindringen kann“, erklärt DSW21-Sprecher Marc Wiegand. Man bitte die Fahrgäste „um Verständnis für die zeitweiligen Beeinträchtigungen“, aber man könne auch mit Gewissheit sagen: „Die Risse sind in Sachen Statik völlig unbedenklich.“
Die Reparatur sei bereits anvisiert und solle „in den nächsten Monaten“ erfolgen. „Dies ist auch immer von der Verfügbarkeit des entsprechenden Materials und der spezialisierten Handwerker abhängig“, erklärt Wiegand. Zudem gebe es eine Herausforderung.
So müssten die „Arbeiten, die ausschließlich im Inneren der Haltestelle vorgenommen werden können, unter Rücksichtnahme auf den laufenden Betrieb stattfinden“.
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