Die geplanten Windräder der Stadtwerke Lünen in Niederaden sorgen für Widerstand in der Bevölkerung. Nachdem sich in Lünen bereits eine Gruppierung formiert hat, die sich dagegen ausspricht, regt sich nun auch im benachbarten Lanstrop Widerstand gegen die Projekte. Im Fokus der Kritik steht dabei insbesondere die potenzielle Errichtung von Windkraftanlagen im Erlensundern, einem Gebiet, das an Lanstrop grenzt und somit als Naherholungsgebiet auch für die Lanstroper Bürger von Bedeutung ist.
Die Stadtwerke Lünen planen die Errichtung von zwei Windrädern in Niederaden. Hauptargumente der Gegner sind die befürchtete Lärmbelästigung, der Schlagschattenwurf, mögliche Bodenvergiftungen durch Rotorenabrieb, sinkende Immobilienpreise, Eingriffe in Landschaftsschutzgebiete sowie die Gefahr des Vogelschlags.
Obwohl die Politik in Lünen im vergangenen November grundsätzlich grünes Licht für das Projekt signalisierte, indem der Stadtentwicklungs-Ausschuss das gemeindliche Einvernehmen in Aussicht stellte, hält der Protest der Bürger an. Die Interessengemeinschaft betont, dass die Windräder in Niederaden aufgrund der mangelnden Windstärke keinen Sinn ergäben und lediglich Einzelnen durch Fördergelder Vorteile brächten, während die Anwohner die negativen Auswirkungen zu tragen hätten.

Matthias Hüppe vom Verband Wohneigentum in Lanstrop teilt die Bedenken. Er führt drei Hauptpunkte an, die seiner Meinung nach klar gegen eine Errichtung von Windkraftanlagen in diesem Gebiet sprechen:
- Fehlende Effizienz: Auch Hüppe bezweifelt die Wirtschaftlichkeit der Anlagen aufgrund der seiner Ansicht nach unzureichenden Windstärke im Erlensundern.
- Gefahr für die Vogelwelt: Die Nähe zum Lanstroper See, der eine große Vielfalt an Vogelarten beheimatet, würde durch die Rotorblätter der Windräder eine erhebliche Bedrohung darstellen.
- Kein Nutzen für die Bürger: Hüppe argumentiert, dass die Anlagen primär Einzelinteressen dienten und der breiten Bevölkerung keinen Vorteil brächten.
Der Regionalverband habe explizit Vorrangflächen für solche Anlagen in Lünen ausgewiesen. Die Niederadener Flächen gehören nicht dazu. Hüppe erinnert zudem an frühere Pläne, im Erlensundern Windräder zu bauen, die vor rund 20 Jahren im Sande verliefen, sowie an die gescheiterte Ansiedlung einer Forensik vor etwa 12 Jahren in diesem Gebiet. Er betont, dass der Erlensundern ein wichtiges Naherholungsgebiet für die Lanstroper Bevölkerung ist und dessen Wert durch Windkraftanlagen beeinträchtigt würde.
Sowohl die „interessierten Bürger“ aus Lünen als auch Matthias Hüppe aus Lanstrop betonen, dass sie nicht grundsätzlich gegen Windenergie seien. Ihr Widerstand richtet sich spezifisch gegen die geplanten Standorte in Niederaden.
Die Stadtwerke Lünen argumentieren auf ihrer Website, dass der Bau von Windrädern ein wichtiger Schritt hin zu einem neuen Energiezeitalter sei, in dem erneuerbare Energien eine zentrale Rolle spielen. Sie verweisen auf die zunehmende Knappheit fossiler Brennstoffe und die Notwendigkeit, unabhängiger von diesen zu werden.