Das Evinger Schloss füllt sich nach seiner jahrelang andauernden Sanierung peu à peu mit Leben – zum Beispiel beim Neujahrsempfang, zu dem sich jetzt Vertreter der ortsansässigen Vereine, aus Politik und Verwaltung sowie interessierte Bürger im ehemaligen Wohlfahrtsgebäude am Nollendorfplatz trafen. Über 100 Gäste waren es nach Angaben von Keuning-Haus-Chef Levent Arslan. Bekanntlich hat das Keuning-Haus das Evinger Schloss unter seine Fittiche genommen.
Er selbst bedankte sich bei allen Helfern, die an der bisherigen Sanierung mitgearbeitet hatten – denn abgeschlossen ist sie noch nicht. Noch immer sind nicht alle der 50 Räume, die zum Schloss gehören, nutzbar. Einige Nutzungsänderungs-Genehmigungen fehlen noch. Auch müssen noch einige Fluchtwege eingerichtet werden.

Grußworte richteten auch Bezirksbürgermeister Oliver Stens und Stadtdirektor Jörg Stüdemann an die Versammelten. Stens bedankte sich ebenfalls und hob seine Freude hervor, dass mit Betül Kula im Keuning-Haus nun eine feste Ansprechpartnerin für das Evinger Schloss zur Verfügung stehe. Die Bezirksvertretung Eving hatte die Sanierung des Gebäudes mit 100.000 Euro gefördert.
Jörg Stüdemann ging auf die bewegte Geschichte des Hauses ein. Es war einst Waschhaus für die Mitarbeiter der Zechen Minister Stein und Fürst Hardenberg und wurde später unter anderem als Bildungsstätte für geistig behinderte Kinder genutzt. Die Max-Wittmann-Schule hatte in dem denkmalgeschützten Gebäude ebenso zeitweise ihr Domizil wie die Deutsche Hörfunkakademie NRW, der Offene Kanal Dortmund oder die Chorakademie.

Für den Unterhaltungsteil beim Neujahrsempfang sorgten die Kirchderner Funken sowie ein Gitarrist.
Im anschließenden Gespräch mit der Redaktion hob Levent Arslan hervor, dass bereits jetzt viele Räume genutzt werden können – zum Beispiel der große Saal im Erdgeschoss. So haben bereits zwei Künstlerinnen wegen einer Ausstellung angefragt – etwas, das gerne umgesetzt werden soll. Auch die IGBCE habe Interesse bekundet. Hinzukommen soll eine Medienwerkstatt von Grünbau. Wichtig sei ihm, so Arslan weiter, eine möglichst große Vielfalt zu gewährleisten. Deswegen seien auch Erweiterungswünsche der bisher im Gebäude ansässigen Vereine nicht leicht umzusetzen gewesen. Dazu gehören der Evinger Geschichtsverein, ein türkischer Elternverein und das Archiv für populäre Musik im Ruhrgebiet.
Was die endgültige Fertigstellung des Hauses angeht, so bittet Arslan um Geduld. Spätestens nach den Sommerferien wolle er einen weiteren Tag der Offenen Tür anbieten, um das Haus einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen.