
© Visualisierung: Pfeiffer, Ellermann, Preckel
Neues Stiftsforum am Phoenix-See bekommt eine Markthalle
Hörder Zentrum
Das Hörder Stiftsforum ist verschwunden. Auf der prominenten Fläche entsteht ein neuer Gebäudekomplex, der See-Quartier und City verbindet – und ein einzigartiges Angebot schafft.
Das alte Stiftsforum an der Faßstraße hat Platz gemacht für den „letzten Schlussstein des Projekts Phoenix“, wie es Planungsdezernent Ludger Wilde formuliert. Das dort neu entstehende Wohn- und Geschäftshaus soll ein optischer Höhepunkt im Herzen Hördes werden und das neue See-Quartier auf ideale Weise mit der alten City verbinden. Und es soll etwas Besonderes für ganz Dortmund darstellen.
Die Planungsverwaltung stellte das Projekt auf Einladung der Politik am 7. Mai gemeinsam mit den Investoren, der DIAG Verwaltungsgesellschaft mbH, vor. Die DIAG hat bereits die benachbarte Sparkassenakademie gebaut.
Das neue Stiftsforum an der Ecke Faßstraße/Rudolf-Platte-Weg umfasst Einzelhandel, Büros und einen großen Komplex mit Wohnungen. Das Vorhaben auf dem Gelände der ehemaligen Stifts-Brauerei sei ein Gewinn für Hörde und ein Vorzeigeprojekt für die ganze Stadt, betonte Wilde.

So soll der Lebensmittelbereich mit dem Markthallenkonzept aussehen. © Visualisierung: Pfeiffer, Ellermann, Preckel
Etwas Besonderes sei vor allem die geplante Markthalle im Erdgeschoss. Kein Standard-Lebensmittelladen, sondern ein Forum mit einem Bäckerei-Café, einem Feinkostbereich mit Gastronomie, einem Weinkontor mit Sommelier sowie einem großen Frischfischbereich, ebenfalls mit einer Restaurant-Zone. Das Ganze soll nach dem Shop-in-Shop-Prinzip aufgebaut sein, mit einer hohen Aufenthaltsqualität und Zugang zu einer Terrasse.
Darüber sind Büroflächen in unterschiedlichen und variablen Größen angesiedelt.
In einem eigenen Gebäudeteil an der Hörder-Bach-Allee und dem Rudolf-Platte-Weg werden 58 moderne Wohnungen entstehen, zehn Prozent davon öffentlich gefördert.

Lageplan für das neue Stiftsforum zwischen Faßstraße (unten), Rudolf-Platte-Weg (re.) und Hörder-Bach-Allee (oben). © Pfeiffer, Ellermann, Preckel
Im ersten Schritt wird die Tiefgarage auf dem Gelände errichtet. Der Bebauungsplan für das Forum-Gebäude soll dann in der zweiten Jahreshälfte 2020 beschlossen werden, so Wilde.
Die Garage soll über mehrere Zufahrten erreichbar sein – über die Faßstraße, die Hörder-Bach-Allee und den Grundstücksinnenbereich. Die verteilten Aus- und Einfahrten sollen verhindern, dass es in dem verkehrskritischen Bereich zu Rückstaus durch zu- und abfahrende Autos kommt. Wilde wies vorsorglich darauf hin, dass die verhasste Dauerbaustelle an der Faßstraße bis zur Eröffnung des neuen Forums längst abgeschlossen sein wird.
Reichlich Fahrradstellplätze, auch für Lastenräder, sind an der Faßstraße, im Innenhof und auch in der Garage vorgesehen. Zusätzlich stehen in der Garage rund 60 E-Ladesäulen für Pkw zur Verfügung. „Hier wird für die Zukunft geplant“, sagt dazu Architekt Jörg Preckel.
Er macht deutlich, dass das neue Stiftsforum nicht ein gewaltiger Gebäudeklotz wird, sondern sich durch eine Parzellierung auszeichnet, mit Höhenstaffelungen, Vor- und Rücksprüngen und Loggien. So ergänze es ideal das Areal mit der Hörder Burg, der Sparkassenakademie und dem Hotel. Die Fassade aus Ziegel und Naturstein mit französischen Fenstern ergänzt den hochwertigen Eindruck.

Die Fassade erscheint hochwertig mit Naturstein und bodentiefen Fenstern. © Visualisierung: Pfeiffer, Ellermann, Preckel
Die 58 Wohnungen in dem eigenständigen Gebäudeteil werden von einem gestalteten Innenhof aus erschlossen, der gleichzeitig die Durchquerung des Geländes zwischen Sparkassenakademie und Rudolf-Platte-Weg ermöglicht.
Die Dachflächen des Gebäudes werden begrünt. Durch die Höhenstaffelung der Einzelgebäude können einige Dachflächen von den Büros aus als Dachterrassen genutzt werden.
Der Abriss des alten Stiftsforums ist so gut wie abgeschlossen, sodass der Spezialtiefbau beginnen kann. In den kommenden Monaten wird der Verbau der Baugrube und der Aushub durchgeführt. Der Rohbau der Tiefgarage folgt direkt im Anschluss zum Jahreswechsel. Die Gesamtfertigstellung ist für das Frühjahr 2023 geplant.
Seit 2001 in der Redaktion Dortmund, mit Interesse für Menschen und ihre Geschichten und einem Faible für Kultur und Wissenschaft. Hat einen Magister in Kunstgeschichte und Germanistik und lebt in Dortmund.
