Neues Stadtmarketing für Dortmund: OB holt Expertin aus der privaten Wirtschaft

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Dortmund soll ein neues Image bekommen. Und sich im Wettbewerb der Großstädte als unverwechselbare Marke behaupten. OB Westphal setzt dabei auf die Hilfe einer Expertin aus der Dortmunder Wirtschaft.

Dortmund

, 21.05.2022, 05:15 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wie soll sich Dortmund verkaufen, um im Reigen der Großstädte in vorderster Reihe zu sitzen? Wie soll das „Stadtmarketing“ aussehen, um kluge Köpfe aus Forschung und Wissenschaft, junge Start-Ups und Investoren für Dortmund zu begeistern?

Die jüngste Kampagne „Dortmund. Überrascht. Dich.“ wurde 2015 auf den Weg gebracht und ist in die Jahre gekommen. Ein neues Konzept muss her.

Regie führen dabei soll das neue „Amt für Marketing und Stadtkommunikation“. Dort sollen alle Einheiten gebündelt werden, die mit Kommunikation und Stadtwerbung zu tun haben. Ein erster Schritt dorthin ist die inzwischen beschlossene Auflösung der „Dortmund Tourismus GmbH“, deren elf Mitarbeiter in das künftige Stadtamt wechseln. Das soll am Ende seiner Neuorganisation rund 110 Beschäftigte haben.

Jennifer Rickers: "Mit Leidenschaft für meine Heimatstadt."

Jennifer Rickers: "Mit Leidenschaft für meine Heimatstadt." © Blossey/Schaper/Montage: Althoff

Jennifer Rickers soll Chefin im neuen Stadtamt werden

An dessen Spitze soll nach dem Willen von OB Westphal nun eine Marketing-Expertin aus der Dortmunder Privatwirtschaft rücken, die sich bei der Stellenausschreibung unter insgesamt 51 Bewerbern durchgesetzt hat.

Die Wahl fiel auf Jennifer Rickers von der Techno- und Logistikfirma Swisslog, die 2021 vom Technozentrum in ihren neuen Sitz an der Ezzestraße in Dorstfeld gewechselt ist. Swisslog gilt als führendes Unternehmen in der automatisierten Lager- und Logistiktechnik und hat in Dortmund rund 250 Beschäftigte.

Seit Ende 2018 ist Rickers dort für die „globale interne Kommunikation“ sowie für einen einheitlichen Markenauftritt zuständig, der Swisslog von seinen Konkurrenten unterscheiden soll. Weitere Stationen der studierten Sozialwissenschaftlerin waren beispielsweise Ikea sowie das Büro „Stadt + Handel“, das aktuell von der Stadt Dortmund mit der Entwicklung eines City-Managements beauftragt ist.

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Politik spricht bei der Besetzung ein Wörtchen mit

Als Marketing-Managerin spiele sie nicht nur „eine breite fachliche Klaviatur“, wie es in einem Papier der Verwaltung an die Ratsfraktionen heißt. Vielmehr bringe sie auch „einen fundierten Erfahrungsschatz mit“ und habe bewiesen, dass sie „kreative Kampagnen“ anstoßen könne.

Sie selber sehe sich als „Person mit Lokalkolorit und Leidenschaft für meine Heimatstadt“, wird sie in dem Papier zitiert. Allerdings spricht auch der Rat der Stadt ein Wörtchen bei der Besetzung des neuen Amtes mit.

Er soll die Personalie auf Wunsch des OB in der Sitzung am 23.6. (Donnerstag) durchwinken. Die Spitzen von Grünen und CDU lassen auf Anfrage durchblicken, Kandidatin Rickers zuvor unter die Lupe nehmen zu wollen - die Amtsleiterin in spe soll sich den Fraktionen vorstellen. Die Zustimmung des Rates ist erforderlich, weil Rickers einen sogennanten AT-Vertrag für außertarifliche Bezahlung erhalten soll.