
Helena Treeck-Groß ist angetan von den neuen Kassen. Beim ersten Mal ließ sie sich das Gerät erklären. Ihr Fazit: „Beim nächsten Mal kann ich das alleine.“ © Britta Linnhoff
Bezahlen ohne Kassierer: Neues Angebot für Kunden im Rewe an der Harkortstraße
Selbstbedienungskassen
In Drogeriemärkten, Möbel- und Sporthäusern gibt es sie schon länger. Nun hat der Rewe-Markt an der Harkortstraße das, was sich manche Kunden auch in anderen Supermärkten wünschen würden.
Für manche sind sie eine Hilfe, wenn man nicht die Zeit hat, in der Schlange an der Kasse zu stehen; für andere sind Selbstbedienungskassen eher ein Graus: An der Harkortstraße in Hombruch haben Kunden jetzt die Wahl, wie sie ihre Waren im Einkaufswagen bezahlen wollen. Hier gibt es jetzt die sogenannten „Self-Scanning-Kassen“.
Insgesamt gibt es zwölf Kassen in dem Rewe-Markt an der Harkortstraße, acht konventionelle mit Kassierern und nun vier SB-Kassen. Geschäftsinhaber Thorsten Schulenburg berichtet: „Tatsächlich haben die Kunden dieses Angebot nachgefragt“, sagt er. Gerade für „zwei, drei Teile“, wenn es schnell gehen müsse, sei das neue Angebot etwas.
Am Mittwoch (3.8.) herrscht am späten Vormittag Hochbetrieb. Es ist Markt im Stadtteil, die Besucherfrequenz im Supermarkt ist hoch. Die vier SB-Kassen finden durchaus ihre Interessenten angesichts der langen Schlange vor den anderen Kassen.

Chris Kantak, stellvertretender Marktleiter, gibt Kundin Maria Reppel Tipps für die Benutzung der SB-Kassen. © Britta Linnhoff
Manche trauen sich selbstständig, anderen steht Chris Kantak, stellvertretender Marktleiter, gerne mit Rat und Tat zur Seite. Auch Helena Treeck-Groß ist dabei – und recht zufrieden: „Er hat das super erklärt“, sagt sie in Richtung Chris Kantak. „Beim nächsten Mal“, sagt sie, „schaffe ich das auch allein“. Sie habe solche Kassen schon öfter in den Niederlanden gesehen, aber die seien ja alle immer ein bisschen anders.
Keine regionalen Zahlen
Wie viele solcher Kassen es in den Rewe-Supermärten gibt, darüber macht die Rewe Gruppe Dortmund keine Angaben: „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir regionalisierte Auskünfte darüber, wie viele Self-Scanning-Kassen und Scan&Go-Märkte (mit App auf dem Handy) es in Dortmund und Umgebung gibt, ebenso wenig liefern können wie konkrete Nutzungszahlen“, heißt es auf eine entsprechende Anfrage. Das Unternehmen teilt lediglich mit, dass man den Service Scan&Go mit der Smartphone-App deutschlandweit in gut 120 Märkten anbiete.
Man entscheide immer standortspezifisch über die zusätzliche Installation von Self-Scanning-Kassen oder Scan&Go. Die Angebote würden gezielt und sukzessive ausgebaut. Gemessen an allen Kassen, machten die Self-Scanning-Kassen aber nur einen kleinen Prozentsatz aus. Eine Zahl nennt die Unternehmenssprecherin nicht.
An hochfrequentierten Standorten, wie in Großstädten, gebe es beispielweise des Öfteren eine hohe Nachfrage der Kunden nach diesen Kassen, um etwa einen kleineren Einkauf schneller bezahlen zu können und nicht in der Warteschlange zu stehen. Außerdem hätten die „kontaktreduzierten Serviceangebote“ einen Akzeptanz-Schub durch die Corona-Pandemie erhalten.
Eine wichtige Frage bei der Entscheidung, welche Märkte für solche Kassen infrage kämen, sei zudem, dass es schlicht ausreichend Platz im Supermarkt geben müsse – das bedeutet im Umkehrschluss: Selbstbedienungskassen werde es auch zukünftig nicht in jedem Markt geben.
Leben erleben, mit allem was dazugehört, das ist die Arbeit in einer Lokalredaktion, und das wird auch nach mehr als 30 Jahren niemals langweilig, in der Heimatstadt Dortmund sowieso nicht. Seriöse Recherche für verlässliche Informationen ist dabei immer das oberste Gebot.
