Hell, modern und großzügig sieht der neue Zugangsbereich zu den Gleisen aus.

© Martina Niehaus

Neuer Gleis-Zugang im Hauptbahnhof eröffnet – Amtsleiterin blieb bei Probefahrt im Aufzug stecken

rnHauptbahnhof

Im Hauptbahnhof ist ein neuer Zugang zur Stadtbahn eröffnet worden. Die Tiefbauamtsleiterin hat auch schon den Notruf des Aufzugs getestet. Allerdings nicht ganz freiwillig.

Mitte

, 05.03.2020, 17:02 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Begriff „Zugangsanlage zur Verteiler-Ebene“ hört sich kompliziert an - doch es ist ganz einfach: Es geht dabei im Prinzip um eine Treppe und einen Aufzug, die zum Stadtbahn-Gleis hinunterführen. Dorthin, wo sich die Menschen auf die Züge „verteilen“.

Oberbürgermeister Ullrich Sierau gab der „Verteiler-Ebene“ eine weitere Bedeutung: „Heute verteilen wir hier mal den Kuchen“, erklärte er am Donnerstag.

Der Wartebereich ist jetzt fünf Meter breiter

Gemeinsam mit Tiefbauamts-Leiterin Sylvia Uehlendahl und Hubert Jung, Verkehrsvorstand der DSW21, eröffnete Sierau offiziell die erste neue Zugangsanlage auf der Westseite der Stadtbahnanlage Hauptbahnhof. Dazu gab es Schokokuchen.

Mit einem kleinen Scheren-Schnitt eröffneten die Verantwortlichen die neue Zugangsanlage für die Stadtbahn im Hauptbahnhof.

Mit einem kleinen Scheren-Schnitt eröffneten die Verantwortlichen die neue Zugangsanlage für die Stadtbahn im Hauptbahnhof. © Martina Niehaus

Nach der symbolischen Durchtrennung des Bändchens konnten sich alle erstmalig ein eigenes Bild von der hell beleuchteten Treppe, den neuen Sitzbänken und dem gläsernen Aufzug machen.

Die Stadtbahnanlage Hauptbahnhof wird Stück für Stück erweitert.

Die Stadtbahnanlage Hauptbahnhof wird Stück für Stück erweitert. © Martina Niehaus

Die Bahnsteige sind jetzt statt vier Metern gut 9,50 Meter breit, die Wände sind mit Platten aus Emaille besetzt, sodass sich Schmierereien und Graffiti besser abwaschen lassen. Die Platten aus Emaille sind ein Grund dafür, dass sich die Arbeiten stark verzögert hatten.

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Doch jetzt zeigt der Oberbürgermeister stolz das Treppenhaus und den Bahnsteig.„Hier herrscht jetzt eine viel bessere Aufenthaltsqualität, es gibt viel mehr Platz, alles ist energetisch optimiert - und barrierefrei“, erklärte Ullrich Sierau.

Der Notruf des neuen Aufzugs funktioniert ausgezeichnet

Apropos barrierefrei: Dass auch der Notknopf des neuen Aufzugs funktioniert, hatte Sylvia Uehlendahl bei der technischen Abnahme einige Tage zuvor herausfinden dürfen.

Mit dem neuen Fahrstuhl kennt sich Sylvia Uehlendahl schon ganz gut aus.

Mit dem neuen Fahrstuhl kennt sich Sylvia Uehlendahl schon ganz gut aus. © Martina Niehaus

„Ich bin in dem Aufzug stecken geblieben“, erzählte sie lachend. Der Grund war, dass eine der Glasscheiben des Aufzugs noch nicht final eingesetzt war - und die Tiefbauamtsleiterin ihre erste Probefahrt einfach zu früh antrat. „Aber wir wissen, dass das mit dem Notruf auf jeden Fall funktioniert“, erklärte sie gut gelaunt.

18 Personen passen in den Aufzug, der als „Durchlader“, also mit zwei Türen, die Fahrgäste befördert. „Das ist bequemer, da ein umständliches Rangieren im Aufzug bzw. das Rückwärtsherausfahren nicht mehr notwendig ist“, erklärt Frank Bußmann von der Pressestelle.

Die neuen Wände sind aus Material, das besonders resistent gegen Schmierereien und Graffiti sein soll.

Die neuen Wände sind aus Material, das besonders resistent gegen Schmierereien und Graffiti sein soll. © Martina Niehaus

Jetzt können die Umbauarbeiten an der alten, südwestlich gelegenen Zugangsanlage begonnen werden – denn den Fahrgästen müssen aus Sicherheitsgründen immer zwei Zugangsanlagen zur Verfügung stehen. „Die neue mittlere Zugangsanlage auf der Ostseite wird nach Abschluss der dortigen Decken- und Wandmontagearbeiten sowie der erforderlichen Restarbeiten folgen – auch dort können dann die Umbauarbeiten an der Zugangsanlage im südöstlichen Bereich beginnen“, so Bußmann.

Ullrich Sierau: „Wir wollen alles schick machen.“

„Wir haben vor, alles schick zu machen“, kündigte dann auch Ullrich Sierau am Donnerstag an. Die Gesamtkosten für das Großprojekt, das zu 90 Prozent vom Land gefördert wird, betragen dabei 41 Millionen Euro.

Ein dickes Stück Kuchen gab es nach der offiziellen Einweihung.

Ein dickes Stück Kuchen gab es nach der offiziellen Einweihung. © Martina Niehaus

Fertig sein soll das Projekt, diplomatisch von Sierau formuliert, „nicht vor Ende 2022“. Sylvia Uehlendahl erläutert dazu: „Alle Arbeiten finden während des laufenden Betriebes statt, das ist sehr kleinschrittig. Also dauert es auch länger.“

Hubert Jung von den DSW21 ergänzte noch: „Die Halle soll nicht mehr länger den Charme eines Hallenbades haben. Die bisherige Enge soll sich auflösen. Die ersten Fortschritte sind jetzt schon deutlich sichtbar.“