Neuer Wunderautomat für Pfandflaschen Einen gibt’s bereits - wir haben ihn getestet

Neuer Wunderautomat zur Flaschenrückgabe kommt: Wir haben ihn getestet
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Wer kennt das nicht: Man war wochenlang zu faul, die leeren Pfandflaschen zurückzugeben und findet sich plötzlich bepackt mit mehreren gut gefüllten Ikea-Taschen vor einem entsprechenden Automaten im Supermarkt wieder. Wenn dann noch fünf Gleichgesinnte mit einem ähnlichen Anliegen vor einem stehen, weiß man: Das kann jetzt dauern.

Doch das muss nicht so bleiben: Aldi möchte jetzt in einigen Filialen einen Automaten aufbauen, der bis zu 100 Pet-Flaschen und Dosen gleichzeitig verarbeiten kann. Die Netto-Filiale an der Droote in Scharnhorst hat ihn bereits seit rund einem halben Jahr: Ich habe ihn getestet.

Das System ist denkbar einfach: Man schüttet die Pfandflaschen einfach in eine große Klappe
Das System ist denkbar einfach: Man schüttet die Pfandflaschen einfach in eine große Klappe. © Oliver Schaper

Ich sammle sämtliche Pfandflaschen ein, die ich in der Redaktion finden kann. Zwei große Taschen (nicht von Ikea) werden voll, und ich mache mich auf den Weg nach Scharnhorst. Gottseidank steht eine Kundin vor mir an dem Wunderautomaten, sodass ich bei ihr abgucken kann, wie er funktioniert. Es scheint denkbar einfach zu sein: Man öffnet eine riesige Klappe und kippt wahllos alles an Flaschen hinein, was man hat. Bei meiner Vorgängerin funktioniert das bestens. Aus dem Apparat steigt weder verdächtiger Rauch auf, noch blinkt irgendein rotes Lämpchen, noch ertönt ein Alarmsignal, das die Filialleiterin auf den Plan ruft.

Nun bin ich an der Reihe. Und auch bei mir scheint alles gutzugehen - mit dem einzigen Unterschied, dass der Apparat diesmal einige Flaschen wieder ausspuckt, die er nicht annehmen will. Die Kollegen scheinen Getränke mit einem unüblichen Pfandzeichen gekauft zu haben: Sinalco- und Cola-Flaschen in der Mehrheit. Die werde ich später irgendwo entsorgen müssen.

So sieht es aus, wenn sich der Inhalt der mitgebrachten Tüten in der Trommel befindet
So sieht es aus, wenn sich der Inhalt der mitgebrachten Tüten in der Trommel befindet. © Oliver Schaper

Unterdessen zeigt ein Display an, wieviel Flaschen der Apparat angenommen hat, und welchen Rückgabebetrag man dafür erhält. Genau 8 Euro sind es in meinem Fall. Die kommen in die Redaktionskasse für die nächste Feier. Die ganze Aktion hat vielleicht eine halbe Minute gedauert. Sehr komfortabel. Die Kundin vor mir meinte noch, sie komme genau wegen dieses Automaten öfter in die Netto-Filiale an der Droote.

Ein Display zeigt an, wieviel Flaschen angenommen worden sind. Einige Flaschen verweigert das System und spuckt sie unten wieder aus
Ein Display zeigt an, wieviel Flaschen angenommen worden sind. Einige Flaschen verweigert das System und spuckt sie unten wieder aus. © Oliver Schaper

Bei dem sagenhaften Gerät handelt es sich um ein „TOMRA R1“. Die Herstellungsfirma wirbt so dafür: „Bis zu sage und schreibe 100 PET-Flaschen und Dosen können Verbraucher auf einmal in die große Öffnung hineinschütten, statt sie, wie sonst üblich, nacheinander einzulegen. Das macht den Rückgabeprozess bis zu fünf Mal schneller und Recycling von Getränkeverpackungen unübertroffen einfach, sauber und komfortabel.“

Laut Verpackungsgesetz sind Händler, die Einweggetränkeverpackungen im Sortiment haben, verpflichtet, alle Verpackungen mit Einwegpfand zurückzunehmen - sofern das Pfandlogo erkennbar und die Verkaufsfläche größer als 200 Quadratmeter ist. Der Pfandbetrag ist zu erstatten.

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