Udo Lagatz (53) hat bis zur Schließung des Dortmunder Werks im Juli 2021 als Maschinenbauingenieur bei Caterpillar gearbeitet. Die Kündigung war für ihn eine Chance, das zu tun, was er schon irgendwie immer tun wollte: einen Techno-Club eröffnen.
Und am Samstag (26.11.) ist es schließlich so weit: Sein „Stollen 134“, so der Name des Clubs von Lagatz auf dem Westenhellweg 134, wird zum ersten Mal für Publikum die Türen öffnen.
Dem ehemaligen Maschinenbauingenieur, jetzt Gastronom und Club-Besitzer, merkt man kurz vor der Eröffnung deutlich an, dass er „viel investiert“ hat – und nicht nur Geld.
Eingang wie ein echter Stollen
„Der Club ist mit Liebe gemacht“, erzählt Lagatz voller Stolz. Besonders viel Herzblut steckt in der Dekoration des Clubs. Denn der Name Stollen 134 ist auch Programm. Den Eingang hat Lagatz zu einem täuschend echt aussehenden Stollen gestaltet. Passenderweise führt der auch in die Tiefe – allerdings nicht mehrere Hundert Meter, sondern nur in das Kellergeschoss am Westenhellweg 134, wo sich der Club befindet.
Echte Bergbau-Lampen, Stahl, viel schwarze Farbe und weitere Details tragen zu einer Atmosphäre bei, wie sie zum Ruhrgebiet passt. Dabei ist der Stollen 134 aber keine historisch korrekte Reproduktion einer Zeche, sondern ein moderner Club.

Das zeigt sich zum Beispiel bei dem „Awareness-Konzept“, das Lagatz in seinem Club umsetzen will. Ein Teil davon sind die Toiletten, die nicht nach „Mann“ und „Frau“ aufgeteilt sind. Stattdessen gibt es eine „All Gender“ Toilette, alle Geschlechter, und eine nur für „FLINTA“ – Frauen, Lesben, intersexuelle, nicht-binäre, trans und agender Personen.
Kulturstätte für die Szene
„Hier wird sich jeder wohlfühlen“, lautet das Versprechen des Club-Besitzers. Für alle Menschen, die im Stollen 134 feiern wollen, sei Platz. Damit meint Udo Lagatz nicht die Kapazität von 200 Gästen. Es sei immer möglich, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzusprechen, wenn man sich mal nicht wohlfühlt.
Techno ist seit den 90ern eine Leidenschaft von Lagatz, es sei immer seine Musik gewesen. Neben seinem Studium hat der 53-Jährige auch selbst aufgelegt – DJ wird er im Stollen 134 jedoch nicht sein. Sein Club soll ein Ort sein, der die lokale Techno-Szene mitgestaltet und aufstrebende Künstlerinnen und Künstler unterstützt. Deswegen sieht er ihn auch nicht als reinen Party-Schuppen, sondern will ihn eher als Kulturstätte etablieren.
Der Weg des Stollen 134 war in seiner sechsmonatigen Umbauphase nicht einfach. „Uns wurden viele Steine in den Weg gelegt“, sagt der 53-Jährige. Komplizierte Auflagen im Lärm- und Brandschutz zum Beispiel. Erst am Donnerstag, zwei Tage vor der Eröffnung am Samstag (26.11.) gab es die finale Zusage, dass es losgehen soll. Geöffnet ist ab 23 Uhr.
- Der neue Techno-Club „Stollen 134“ befindet sich auf dem Westenhellweg 134, mitten in der Dortmunder Innenstadt.
- Die Öffnungszeiten sind jeweils freitags, samstags und vor Feiertagen ab 23 Uhr.
- Zum ersten Mal wird der Club am Samstag (26.11.) öffnen: Chrome Seas, Earwax, Jack Life und Jordvn Prince werden an diesem Abend auflegen. Tickets kosten 12,50 Euro (zzgl. Gebühren) und können hier online erworben werden.
- Mehr Infos gibt es auf dem Instagram-Account von Stollen 134.
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