
© Lydia Heuser
Neuer Spielplatz öffnete im Dortmunder Osten - und wurde gleich wieder geräumt
Spielplatz
Die Stadt hat einen neuen Spielplatz in zentraler Lage von Wambel eröffnet. Die neuen Spielgeräte sind so beliebt, dass der Ortstermin eine unerwartete Wendung nahm.
Wildes Gewusel herrscht auf dem Gelände des Stadtteilparks in Wambel. Kinderlachen ist vom unteren Teil des Parks an der Dorfstraße zu hören. Die Stadt hat dort, pünktlich zu Sommerwetter und Osterferien, einen neuen Spielplatz freigegeben.
Bezirksvertretung Brackel gab 100.000 Euro
Am vergangenen Dienstag (30.3.) wurde der Bauzaun entfernt, nachdem der TÜV die im Februar und März aufgestellten Spielgeräte abgenommen hatte. Bei einem Pressetermin am Tag darauf (31.3.) stellen Bezirksbürgermeister Hartmut Monecke, die Planerin vom Grünflächenamt, Susanne Volkwein, und Daniel Binder vom Büro für Kinder- und Jugendinteressen des Jugendamts den neuen Kinderspielplatz vor.
„Wir dachten uns schon, dass der Platz gut angenommen wird“, sagt Hartmut Monecke angesichts der zahlreichen Besucher. Einen Großteil der Kosten hat die Bezirksvertretung deshalb auch übernommen – 100.000 Euro von insgesamt 150.000 Euro. Der restliche Betrag wurde durch das Jugendamt getragen.
Spielplatzeröffnung trotz hoher Inzidenzen?
Der kommunale Ordnungsdienst versucht an diesem Nachmittag (31.3.), die Situation im Griff zu behalten und weist die Eltern auf die geltenden Corona-Regeln hin. Auf den Wiesen rings um die Spielgeräte sitzen Erwachsene auf Decken und beobachten ihre Schützlinge auf Schaukel und Klettergerüst.
Warum in dieser Pandemie-Zeit einen Spielplatz eröffnen? Die Anwesenden wiegeln ab. Geplant habe man den Spielplatz, als von Corona noch nicht die Rede war, so Daniel Binder. „Die Erwachsenen müssen Masken tragen“, sagt Hartmut Monecke und fügt hinzu: „Das funktioniert doch eigentlich ganz gut.“

Kurz bevor der Ordnungsdienst den Spielplatz für kurze Zeit räumte, spielten zahlreiche Kinder an den neuen Geräten. © Lydia Heuser
Doch während des Pressetermins wird es den Ordnungsdienst-Mitarbeitern offenbar zu voll, sie räumen kurzzeitig die Spielfläche. Stadtsprecher Christian Schön stellt am frühen Abend klar, dass der Spielplatz weiterhin in Betrieb sei und nicht geschlossen wurde. „Aber auch auf Spielplätzen kann es kurzzeitig zu voll sein.“
So sieht der Spielplatz aus
Schon 2019 wurde der in die Jahre gekommene Park, den Daniel Binder als „Dorfplatz“ bezeichnet, überarbeitet. „Viele kommen hier mit der Straßenbahn an oder zu Fuß“, hat Daniel Binder beobachtet.
Schon vorher gab es einen Spielplatz. Die neuen Spielgeräte sind witterungsbeständig und für kleine Kinder und jüngere Schulkinder bis 14. Jahren vorgesehen.

Dass Inklusionsaspekte berücksichtigt werden, war den Gestaltern des Spielplatzes besonders wichtig. Die Schaukeln können auch Kinder nutzen, die nicht sicher sitzen können. © Lydia Heuser
Einige Spielgeräte lassen sich auch barrierefrei vom gepflasterten Weg aus erreichen. An einer Art Spielwand lassen können Kinder oder Eltern vom Weg oder vom sandigen Spielbereich aus kleine Geschicklichkeitsspiele oder Vier-Gewinnt spielen.
Der knapp sechs Meter hohe „DNA-Tower“ lädt zum Klettern und Rutschen ein. Eine Balkenschaukel am Ende des Spielbandes können auch Kinder nutzen, die nicht sicher sitzen können. „Uns war es wichtig, auch Inklusionsaspekte zu berücksichtigen“, sagt Daniel Binder.
Diese Regeln gelten
Die Stadt appelliert noch mal ausdrücklich an alle Kinder und Erwachsenen: „Auf Spielplätzen besteht eine Maskenpflicht – und zwar unabhängig von der Einhaltung des Mindestabstands. Die Maskenpflicht auf dem Spielplatz gilt für Erwachsene und für Kinder ab dem Grundschulalter.“
Beim Spielen im Freien gelte übrigens kein Mindestabstand.
Geboren und aufgewachsen im Bergischen Land, fürs Studium ins Rheinland gezogen und schließlich das Ruhrgebiet lieben gelernt. Meine ersten journalistischen Schritte ging ich beim Remscheider General-Anzeiger als junge Studentin. Meine Wahlheimat Ruhrgebiet habe ich als freie Mitarbeiterin der WAZ schätzen gelernt. Das Ruhrgebiet erkunde ich am liebsten mit dem Rennrad oder als Reporterin.
