Es ist der Grippe- und Erkältungswelle geschuldet, dass der stellvertretende Schulleiter der Schule am Marsbruch, Michael Cherubin-Teinert, und der neue Schulleiter, Torsten Dittrich (49), auch kurzzeitig das Sekretariat mitführen müssen. Die Mitarbeiterinnen sind schlichtweg krank. „Aber das kriegen wir gut hin. Schließlich verstehen wir uns gut“, sagt Torsten Dittrich.
Er ist offiziell seit dem 1. Februar 2023 neuer Leiter der LWL-Förderschule mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung. Das Zepter übernommen hat er von Mechthild Miketta, die 17 Jahre lang die Schule führte.
Neuer Arbeitsplatz in Dortmund
Torsten Dittrich war zuletzt an der Wiesenschule in Rietberg (Kreis Gütersloh) tätig, ebenfalls als Schulleiter. Aus privaten Gründen suchten er und seine Familie nach vielen Jahren in Ostwestfalen wieder einen Arbeitsplatz in der Nähe von Dortmund. Bochum war auch im Gespräch. Dass es jetzt sogar eine Punktlandung war, findet Torsten Dittrich „fantastisch“. Auch die vielen neuen Möglichkeiten, die bald an der Schule am Marsbruch auf ihn warten, sieht er als Pluspunkt.
Denn die Schule an der Marsbruchstraße in Aplerbeck bekommt einen Neubau, der schon fast fertig ist. „Ich freue mich darauf. Zum Glück war alles schon fertig geplant, ich brauche das Ding ja nur noch zu eröffnen. Wir haben dadurch noch den Raum, wachsen zu können.“ Geplant sei die Eröffnung des neuen Schulbaus im Sommer 2023. „Die Schule ist viel größer als meine alte. Das ist eine neue Aufgabe, da freue ich mich drauf.“

Zusammen mit der Martin-Bartels-Schule (eine Förderschule mit dem Förderschwerpunkt „Sehen“) werde man den Neubau beziehen. „Wir freuen uns sehr darüber, dass wir dadurch auch Kontakt mit anderen Schülerinnen und Schüler haben. Das ist für beide Seiten toll“, sagt Torsten Dittrich.
Ein fließender Übergang
An seiner neuen Schule vorgestellt hat sich der 49-Jährige schon im November 2022. „Ich konnte so eingearbeitet werden. Es war ein fließender Übergang.“ Und was hat ein neuer Schulleiter für Ziele? „Erst einmal nicht alles ändern. Ich bin in ein funktionierendes System gekommen“, erklärt Torsten Dittrich. Die Digitalisierung möchte er aber vorantreiben. „Wir bekommen mehr iPads. Für jede Schülerin oder jeden Schüler haben wir jetzt ein Tablet zur Verfügung.“
„Es ist tatsächlich so, dass die Förderschulen mehr Zulauf haben. Das liegt daran, dass der Elternwille zum gemeinsamen Lernen, also der Inklusion, rückläufig ist“, sagt Torsten Dittrich. Man merke einfach, dass die Systeme im gemeinsamen Lernen an ihre Grenzen stoßen. „Wir haben immer mehr Schüler, die im emotional-sozialen Bereich Förderbedarf haben. Und wenn dann noch eine körperliche Einschränkung dazu kommt, dann wird es schwierig.“
Man könne an der Schule am Marsbruch durchaus auch normale Schulabschlüsse machen. „Das wissen viele Eltern nicht, die sind erst einmal erschrocken, wenn sie hier schwerstbehinderte Kinder sehen“, sagt Torsten Dittrich. Dabei sei die Schülerschaft hier sehr herzlich und ehrlich.
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