Im Kreuzviertel steht die erste Gastro-Neueröffnung der Corona-Zeit an
Nachfolger für „Lokales“
Die Kreuzviertel-Kneipe „Lokales“ gehörte zu den ersten Gastro-Opfern der Corona-Krise in Dortmund - nun ist ein Nachfolger gefunden. Die Gastronomen hinter dem neuen Laden haben Großes vor.
Das Kreuzviertel in Dortmund ist bekannt für seine Restaurants und Kneipen. Doch auch an dem beliebten Ausgehviertel ist die Corona-Krise nicht spurlos vorbeigegangen.
Doch nun tut sich zumindest in den Räumen des Lokales wieder etwas. Dort soll voraussichtlich im Oktober ein neuer Gastro-Betrieb aufmachen - die erste Neueröffnung im Kreuzviertel seit Beginn der Corona-Krise. Das ist zumindest der Plan von Rasmus Stjernholm (41), Benjamin Benke (37) und Jan Rozanka (41).
Trio hat schon vier Gastro-Betriebe
Die drei Geschäftspartner stehen am Dienstagmittag (15.7.) an einem der seit Monaten verwaisten Bar-Tische des alten „Lokales“. Sie brüten darüber, wie sie die Räume umbauen wollen, wo sie welche Tische hinstellen, was mit dem Tresen passiert.
Die drei sind ein erfahrenes Gastro-Trio: 2015 machten sie ihren ersten gemeinsamen Laden auf, das „Baseburger“ in Bochum-Wattenscheid. Das Konzept: qualitativ hochwertige Burger, „alles aus der Region, alles Bio“, erklärt Rozanka, der Marketing-Experte des Trios. Es folgten zwei weitere Baseburger-Läden, in Lünen und in Iserlohn.
Zuletzt eröffnete das Trio im fränkischen Bamberg - wo der Gastro-Part des Trios, Rasmus Stjernholm, mit seiner Familie lebt - „Basecoffee“, ein Tages-Bistro, das sich neben sechs fair gehandelten Kaffeesorten aus aller Welt auf ausgefallene Brunch-Gerichte und Bowls spezialisiert hat.
„Basekitchen“ soll alles von Brunch bis Cocktails bieten
Im Kreuzviertel soll nun unter dem Namen „Basekitchen“ der fünfte Laden von Stjernholm, Benke und Rozanka entstehen. „Es wird ein Best-Of aus unseren beiden bisherigen Konzepten“, erklärt Benze, Zahlen-Experte und einziger Dortmunder des Trios.
Was die Gastronomen mit ihrem „Basekitchen“ planen, hört sich ein bisschen an wie die sprichwörtliche eierlegende Wollmichsau - ein Mix aus den unterschiedlichsten Gastro-Spielarten, wie es im Kreuzviertel noch am ehesten das „Schönes Leben“ bietet.
Das Basekitchen soll unter der Woche von 10 bis 22 Uhr geöffnet sein, am Wochenende mit offenem Ende. Seinen Machern schwebt ein Laden vor, in dem man vormittags frühstücken kann, der mittags die hungrigen Mittagspäusler bedient und abends erst zum Burger-Restaurant und dann zur hippen Cocktail-Bar mit 18 Cocktails und 12 Sorten Gin mutiert.
Doch um all diesen Ansprüchen zu genügen, muss das alte „Lokales“ sein bisheriges Gesicht komplett verändern. Die Pläne für den Umbau sind noch nicht abgeschlossen, doch einige grundlegende Ideen stehen schon: Der Tresen und der Barbereich werden vergrößert, ebenso die Küche, dazu soll eine Art private Lounge für Tastings entstehen. „Black and Beautiful“ soll laut Rozanka das Leitmotto bei der Inneneinrichtung sein.
Wie teuer der Umbau werden wird, steht noch nicht fest. Als grobe Hausnummer nennt das Trio eine Viertelmillion Euro. „Das ist ein ziemliches Brett, das muss man erstmal stemmen“, meint Benke.
Bei solch einer großen Investition in ungewissen Zeiten muss man schon sehr überzeugt sein vom Standort - und das sind die drei Gastronomen. „Der Laden ist sexy, das Viertel ist schön“, sagt Rozanka.
Seit vier Jahren sucht das Trio nach eigener Aussage schon einen geeigneten Laden in Dortmund. Einen Gastro-Betrieb wie das Basekitchen gebe es noch nicht in der Stadt, glaubt Rozanka, der in Schwerte wohnt: „Wir wollen zur Vielfalt beitragen.“
1984 geboren, schreibe ich mich seit 2009 durch die verschiedenen Redaktionen von Lensing Media. Seit 2013 bin ich in der Lokalredaktion Dortmund, was meiner Vorliebe zu Schwarzgelb entgegenkommt. Daneben pflege ich meine Schwächen für Stadtgeschichte (einmal Historiker, immer Historiker), schöne Texte und Tresengespräche.