Werner Gollnick (CDU) ist neuer Scharnhorster Bezirksbürgermeister, Andrea Ivo (SPD) vertritt ihn

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Streit beigelegt: Neuer Bezirksbürgermeister für Scharnhorst steht fest

rnBezirksvertretung

Die Mitglieder der beiden großen Fraktionen SPD und CDU im Stadtbezirk Scharnhorst haben anstrengende Wochen hinter sich. Letztlich haben sie sich vor der Bezirksbürgermeister-Wahl geeinigt.

Scharnhorst

, 17.11.2020, 19:07 Uhr / Lesedauer: 2 min

Auch der Dortmunder Stadtbezirk Scharnhorst hat jetzt einen neuen Bezirksbürgermeister. Er heißt Werner Gollnick und ist Mitglied der CDU-Fraktion. Andrea Ivo (SPD) vertritt ihn als stellvertretende Bezirksbürgermeisterin.

Im letzten Moment hatten sich CDU, SPD, Grüne und FDP-Vertreterin Xenia Buxmann auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt. Demnach soll Gollnick zweieinhalb Jahre Bezirksbürgermeister bleiben. In der letzten Sitzung vor der Sommerpause 2023 soll für den Rest der fünfjährigen Wahlperiode neu gewählt werden.

Große Erleichterung bei allen Beteiligten

Allen Beteiligten war die Erleichterung über diese Einigung anzumerken. Zu groß war die Angst gewesen, dass letztlich die AfD darüber hätte entscheiden können, wer neuer Bezirksbürgermeister wird und damit in Scharnhorst Thüringer Verhältnisse geherrscht hätten.

Zur Erinnerung: Die frühere Liste mit Gollnick an der Spitze hätten CDU, Grüne und FDP getragen und wären damit auf acht Stimmen gekommen. Die Liste der SPD mit Andrea Ivo an der Spitze hätte mit Unterstützung von Linken-Vertreter Matthias Storkebaum ebenfalls acht Stimmen erhalten.

Matthias Storkebaum (Die Linke) erinnerte mit einem Foto an das verstorbene Mitglied der "Partei", Raimund Storb, der ebenfalls in die Bezirksvertretung eingerückt wäre und nun von Florian Heimann ersetzt wurde

Matthias Storkebaum (Die Linke) erinnerte mit einem Foto an das verstorbene Mitglied der "Partei", Raimund Storb, der ebenfalls in die Bezirksvertretung eingerückt wäre und nun von Florian Heimann ersetzt wurde. © Andreas Schröter

Wie sich der für den verstobenen Vertreter der Partei „Die Partei“, Raimund Storb, nachgerückte Florian Heimann verhalten hätte, ist genauso unklar wie das Wahlverhalten der beiden AfD-Vertreter.

Das Ergebnis der von Alterspräsident Dietrich Labenz (79) geleiteten Konstituierung: 16 Stimmen für die nun gemeinsame Liste, zwei Stimmen dagegen, eine Stimme ungültig.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Herbert Niehage sagte in einer Sitzungspause, das jetzige Vorgehen sei das Beste für die Demokratie und beinhalte für alle die Verpflichtung, auch künftig an einem Strang zu ziehen. Bei einer Kampfabstimmung, nach der es lange ausgesehen hatte, wären zu große Wunden geschlagen worden.

Ein Großteil der neuen Scharnhorster Bezirksvertreter stellte sich in einer Sitzungspause zum Gruppenbild

Ein Großteil der neuen Scharnhorster Bezirksvertreter stellte sich in einer Sitzungspause zum Gruppenbild. © Andreas Schröter

In seinen ersten Worten nach seiner Wahl beschwor Gollnick die Mitglieder der Bezirksvertretung, trotz aller Meinungsverschiedenheiten an einem Strang zu ziehen, um das Bestmögliche für den Stadtbezirk Scharnhorst zu erreichen.

An den ehemaligen Bezirksbürgermeister Heinz Pasterny gewandt, der ebenfalls im Publikum saß, meinte Gollnick, es sei für ihn ein sonderbares Gefühl, in so große Fußstapfen zu treten.

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In einem ersten Tagesordnungspunkt nach der Wahl hatten sich die Bezirksvertreter mit dem Antrag von CDU, Grünen und FDP zu beschäftigen, die Sitzungen künftig an verschiedenen Orten im Stadtbezirk tagen zu lassen. Ratsvertreter Rüdiger Schmidt (SPD) hielt den Mehraufwand und die Mehrkosten dagegen, die das verursachen würde.

Die Mitglieder einigten sich am Ende darauf, die Stadtverwaltung prüfen zu lassen, ob eine solche mobile Bezirksvertretung möglich ist und welchen Aufwand und welche Zusatzkosten das bedeute.

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