Mieter-Ärger in Dortmund Vermieter soll Mieter-Eigentum weggeworfen haben - Firma sieht das anders

Vorwurf: Velero wirft persönliche Dinge der Mieter weg
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Die Mieter an der Barthstraße in Scharnhorst-Ost beklagen sich weiter über die zuständige Wohnungsgesellschaft Velero: Wie Anwohner Antonio Sigalas berichtet, habe das Unternehmen am Donnerstag (13.2.) unangekündigt ihr „Räumungsgeschwader“ in die Häuser Barthstraße 1 - 11 geschickt, um die Hausflure von allen dort lagernden Dingen zu befreien. Die Mitarbeiter haben laut Sigalas Dinge der Bewohner in Transporter verfrachtet und entsorgt, wenn sie die Mieter vor Ort nicht angetroffen haben. Dabei handele es sich um Schuhe, Pflanzen, Kinderwagen und einiges andere.

Sigalas sagt: „Ich bin wie meine Nachbarn jedenfalls von den Socken. Diese Aktion ist völliger Unsinn und reine Schikane.“ Velero vertröste die Mieter, dass man ja noch so korrekt sei und vorher anschelle, bevor geräumt werde. Aber der Auftrag von der Zentrale in Berlin laute, so Sigalas, alles besenrein leerzuräumen.

Die Wohnungsgesellschaft sieht das naturgemäß anders. Sprecherin Anke Sostmann sagt: „Der Hausmeister hat Brandlasten in den Treppenhäusern entfernt, eine Aufgabe, zu der der Vermieter regelmäßig verpflichtet ist.“

Über diese Maßnahme seien die Mieter mehrmals informiert worden: persönlich durch den Hausmeister an den Wohnungstüren, aber auch durch Aushänge. Dabei seien die Mieter aufgeklärt und gebeten worden, ihre Gegenstände aus den Treppenhäusern zu entfernen. Frist sei der 9. Februar 2023 gewesen. Das seien allgemeine Vorgaben und brandschutztechnisch wichtige Maßnahmen – also weder Unsinn noch Schikane.

Anke Sostmann weiter: „Schuhe und Kinderwagen können die Mieter im Hausmeisterbüro abholen. Die Fahrräder wurden in den Keller geräumt.“

So sehen die Mehrfamilienhäuser an der Barthstraße in Scharnhorst-Ost aus. Nun gibt es hier neue Vorwürfe gegen die Wohnungsgesellschaft Velero
So sehen die Mehrfamilienhäuser an der Barthstraße in Scharnhorst-Ost aus. Nun gibt es hier neue Vorwürfe gegen die Wohnungsgesellschaft Velero. © Luisa Tiemann (A)

Wie berichtet hatte es zuletzt unter den Mietern der Barthstraße mehrfach Unmut über die Wohnungsgesellschaft Velero gegeben. Besonders groß war er gewesen, nachdem das Unternehmen die vormals kostenfreien Parkplätze vor den Hochhäusern mit Schranken abgesperrt hatte und von den Nutzern eine monatliche Gebühr fürs Parken verlangt hatte. Das hatte zu chaotischen Parksituationen auf den umliegenden Straßen geführt. Auch das Ordnungsamt war eingeschritten und hatte zahlreiche Knöllchen geschrieben. Die Wut mancher Anwohner hatte sich derart gesteigert, dass sie einige der Schranken zerstörten.

Davon ließ sich die Wohnungsgesellschaft jedoch nicht beirren und reparierte die Schäden.

Ein weiterer Kritikpunkt war der vollkommen desolate Zustand der Kinderspielplätze in der Umgebung gewesen. Der Sand ist augenscheinlich seit Jahren nicht ausgetauscht worden, und es fehlen jegliche Spielgeräte.

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