Neue Wahlkreis-Zuschnitte in Dortmund sorgen für Verwirrung bei Landtagswahl

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Neue Wahlkreis-Zuschnitte in Dortmund sorgen für Verwirrung bei Landtagswahl

rnDirektkandidaten stehen fest

40 Kandidatinnen und Kandidaten bewerben sich bei der Landtagswahl am 15. Mai um ein Landtagsmandat für Dortmund. Bei den vier Wahlkreisen gibt es dabei einschneidende Veränderungen.

Dortmund

, 29.03.2022, 13:16 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das eher ländlich geprägte Lanstrop im äußersten Nordosten und Barop zwischen Uni und Innenstadt im Dortmunder Südwesten haben von ihrer Struktur her eigentlich nicht viel gemeinsam. Doch sie gehören zu einem Wahlkreis für die Landtagswahl am 15. Mai.

Es bleibt in Dortmund bei vier Wahlkreisen, doch deren Zuschnitt ist künftig ungewöhnlich. Der Wahlkreis 111 reicht von Mengede über Dorstfeld bis in die östliche Innenstadt, der Wahlkreis 112 von Lanstrop über Eving, die Nordstadt, Körne und die Gartenstadt bis Barop, der Wahlkreis 113 im Osten von Grevel bis Lichtendorf und der Wahlkreis 114 von Bövinghausen im Westen über Hörde bis Syburg im Süden.

Die Karte zeigt den neuen Zuschnitt der vier Wahlkreise zur Landtagswahl.

Die Karte zeigt den neuen Zuschnitt der vier Wahlkreise zur Landtagswahl. © Oliver Volmerich

Der Zuschnitt der Wahlkreise orientiert sich damit nicht mehr an den Stadtbezirken, sondern an Kommunalwahlkreisen. Grund ist eine Änderung des Landeswahlgesetzes, mit dem das Land gerichtlichen Vorgaben folgt. Danach ist nicht mehr die Zahl der Einwohner für die Wahlkreis-Einteilung maßgeblich, sondern die Zahl der Wahlberechtigten. Minderjährige und Menschen mit ausländischem Pass, die zur Landtagswahl nicht wahlberechtigt sind, spielen also keine Rolle mehr.

Zahl der Wahlberechtigten entscheidet

Für Dortmund hat das weitreichende Folgen. Denn die Grenzen der Stadtbezirke passen nicht mehr, um die Vorgaben zu erfüllen. Das NRW-Innenministerium hat nach einer komplizierten Neuberechnung zwei Varianten für eine neue Einteilung der Wahlkreise vorgelegt. Entschieden hat sich der Landtag - wohl auf Wunsch der SPD - für die komplexere Alternative. Drei von vier Wahlkreisen gehen so quer durch die Stadt.

Eine Herausforderung dürfte das nicht nur für die Wahlorganisatoren etwa beim Versand der Briefwahlunterlagen sein, sondern auch für die Kandidatinnen und Kandidaten, die im Wahlkampf eine ausgedehnte Fläche beackern müssen.

Wahlausschuss hat Kandidatenliste beschlossen

Inzwischen steht fest, welche Direktkandidatinnen und Direktkandidaten für welche Partei in den vier Dortmunder Wahlkreisen antreten. Sie werden, wie bei der Bundestagswahl, mit der Erststimme gewählt. Bei der letzten Wahl waren in allen vier Dortmunder Wahlkreisen die Bewerberinnen und Bewerber der SPD erfolgreich.

Die Zahl der Direktkandidatinnen und -kandidaten schwankt je nach Wahlkreis zwischen neun und elf. Denn es treten nicht alle Parteien in allen Wahlkreisen an.

Vom Kreiswahlausschuss zugelassen sind

- für den Wahlkreis 111:

Ralf Stoltze (SPD), Andreas Flur (CDU), Michael Röls (Grüne), Melina Närdemann (FDP), Kevin Götz (Linke), Peter Bohnhof (AfD), Bettina Neuhaus (Die PARTEI), Sarah-Ines Rißmann (MLPD), Angelika Remiszewski (Tierschutzpartei), Rawand Salih (Volt), Werner Gnad (die Basis),

- für den Wahlkreis 112:

Volkan Baran (SPD), Alexander Omar Kalouti (CDU), Katrin Lögering (Grüne), Nils Mehrer (FDP), Sonja Lemke (Linke), Wolfgang Seitz (AfD), Lisa de Zanet (Die PARTEI), Klara Kossack (MLPD), Michael Badura (Tierschutzpartei), Tiade Große Holthaus (Volt), Christoph Klein (die Basis),

- für den Wahlkreis 113:

Nadja Lüders (SPD), Ina Brandes (CDU), Jacques Armel Dsicheu-Djine (Grüne), Xenia Buxmann (FDP), Anderas Esch (Linke), Dirk Thomas (AfD), Patrick Meyer (Die PARTEI), Sebastian Everding (Tierschutzpartei), Thomas Krurup (die Basis),

- für den Wahlkreis 114:

Anja Butschkau (SPD), Matthias Nienhoff (CDU), Jenny Brunner (Grüne), Jens Isselhorst (FDP), Adelgunde Lammers (Die Linke), Walter Wagner (AfD), Julius Obhues (Die PARTEI), Justin Brindöpke (Tierschutzpartei), Achim Lohse (die Basis).

Wie viele und welche Parteien mit der Zweitstimme gewählt werden können, entscheidet sich am 29. März, wenn der Landeswahlausschuss des Landtags tagt. Die zugelassenen Landeslisten sind in ganz Nordrhein-Westfalen identisch.