Wohin soll das Kind gehen nach der vierten Klasse? Viele Eltern in Dortmund haben ihren Wunsch in den vergangenen Jahren nicht erfüllt bekommen. Zumindest teilweise soll sich das ändern im Sommer 2023.
Dann gründet die Stadt ihre zehnte Gesamtschule – und „reagiert auf diesen Elternwillen“, wie die neue Schuldezernentin Monika Nienaber-Willaredt am Dienstag erklärte: „Wir mussten in den vergangenen Jahren vielen Kindern einen Wunsch nach einem Platz an einer Gesamtschule verwehren.“
Zwischen 84 und 143 Mädchen und Jungen erhielten Absagen und mussten an anderen Schulen unterkommen. Also habe man sich angeschaut: Wo in Dortmund gibt es noch keine Gesamtschule, wohl aber mehrere andere weiterführende Schulen?
„Das ist in Wellinghofen der Fall“, erklärte Nienaber-Willaredt. Einerseits pendelten viele Gesamtschüler aus dem Dortmunder Süden in andere Stadtbezirke. Zudem „haben wir dort auch die Situation gehabt, dass zwei Realschulen direkt nebeneinander liegen. Da lag es nah, dass wir einen Standort auflösen.“
Platz für 108 Kinder pro Jahr
Dass die Johann-Gutenberg-Realschule zur „Gesamtschule im Süden“ werden soll – so zumindest der Arbeitstitel –, war bereits Teil politischer Diskussionen. Jetzt stehen weitere Details fest.
So wird die neue Gesamtschule vierzügig werden. Im Sommer 2023 werden also die Klassen 5a, 5b, 5c und 5d gebildet. Laut NRW-Schulgesetz bildet das regulär Platz für vier mal 27, also insgesamt 108 Kinder. Das ist etwas weniger als der Mittelwert der Anzahl an Gesamtschulen abgelehnter Kinder in den vergangenen Jahren.
„Gesamtschule im Süden“?
Stadtweit steigert die Stadt so die Gesamtschul-Plätze auf 1620. Die Johann-Gutenberg-Realschüler indes lernen weiterhin in Wellinghofen. Die verbleibenden Jahrgänge besuchen die Schule bis zu den angestrebten Abschlüssen.
Im Schujahr 2029/30 startet dann an der neuen Gesamtschule in Wellinghofen der Fünfer-Jahrgang von 2023/24 in die dreijährige gymnasiale Oberstufe. Ob das dann an der „Gesamtschule im Süden“ geschieht – oder wie die Schule dann heißt –, das wird noch entschieden.

Name wird in Hörde entschieden
„Über den tatsächlichen Namen entscheidet dann die Bezirksvertretung“, erläuterte Schuldezernentin Nienaber-Willaredt. Sprich: Die Politiker aus dem Bezirk Hörde haben das in der Hand. Die Schul-Gründung indes wird anderswo genehmigt.
Am 15. Dezember muss die den Rat der Stadt Dortmund passieren. Stimmt der zu, fehlt noch die Genehmigung der Bezirksregierung Arnsberg. Bereits in den vergangenen Jahren hat die Stadt die Anzahl der Gesamtschulplätze erhöht.

Gab es im Schuljahr 2017/18 noch 9362 Gesamtschüler, sind es aktuell 10.635. Die Zahl der Gymnasiasten stieg im gleichen Zeitraum weniger stark, die der Haupt- und Realschüler sank etwas.
Dortmunds neue Schuldezernentin: Das ist ihr erstes Ziel
Aus für Realschule: 2023 wird sie zur neuen Gesamtschule im Dortmunder Süden
„„Das ist unverschämt“: Stadt schafft Fakten in Sachen Gesamtschule