Planung hin, Planung her: Der „Sachstandsbericht über die strategische Ausbauplanung der Kindertagesbetreuung 2021-2025“, wie das Schreiben offiziell heißt, zeigt einmal mehr, wie schlecht es um die Betreuung der unter Dreijährigen (U3) in Dortmund bestellt ist.
Auch in Aplerbeck sieht es übel aus. Zwar liegt der Stadtbezirk Dortmund-weit knapp hinter Hombruch auf dem zweiten Platz in der Versorgungsquote bei den U3-Kindern. Doch die nackten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Betreuungsplätze für die jüngsten Dortmunderinnen und Dortmunder sind rar. Und da bewegt sich auch offenbar nicht viel, im Gegenteil.
Unter 50 Prozent finden einen Platz
So fanden (Stand 31.12.2021) nur 44,7 Prozente der unter Dreijährigen einen Betreuungsplatz. Vier Jahre später sollen es, wenn alles nach Wunsch läuft, zumindest 45,2 Prozent sein. Gefühlt herrscht allerdings Stillstand. Ein Grund dafür sind sicher die fehlenden Einrichtungen.
Und daran wird sich in naher Zukunft auch kaum etwas ändern. So sind im Stadtbezirk Aplerbeck zwischen 2022 und 2025 lediglich vier neue Einrichtungen geplant, zwei davon nur mit „Mini-Gruppen“. An der Marsbruchstraße beispielsweise soll es eine Nebenstelle zur Tageseinrichtung für Kinder an der Aplerbecker Straße geben. Die soll noch 2023 in Betrieb gehen, hat aber lediglich neun U3-Plätze.

In Lichtendorf werden 2023 weiter sechs U3-Plätze hinzukommen, in Berghofen immerhin 14. Die große Hoffnung liegt indes in einer neuen Kita, die von der Awo geführt werden soll. An der Straße Selkamp, an der auch einmal eine große Flüchtlingsunterkunft stehen sollte, soll eine neue Betreuungseinrichtung mit insgesamt 105 Plätzen entstehen, 30 davon für die U3-Betreuung. 2024 soll die Kita voraussichtlich in Betrieb genommen werden.
Mittelfristig kein Neubau
Doch bei den Mitgliedern in der Bezirksvertretung (BV) Aplerbeck kommen Zweifel auf, ob das tatsächlich passieren wird. Denn es soll noch gar nicht feststehen, wer das Gebäude überhaupt errichten wird. Aus den Reihen der Lokalpolitiker heißt es, dass man noch auf der Suche nach einem neuen Investor sei. „Kurz- oder mittelfristig wird hier leider nicht gebaut“, sagt Aplerbecks Bezirksbürgermeister Jan Gravert.
Damit wird auch der Bericht der Stadt Dortmund ad absurdum geführt – zumindest, was den Stadtbezirk Aplerbeck angeht. Denn, wenn von 186 geplanten Betreuungsplätzen 105 wegfallen, kann man hier nur von einem völligen Fiasko sprechen. Die Aplerbecker Politiker fordern zu diesem Thema noch einmal eine Berichterstattung vonseiten der Verwaltung. Auch, was die allgemeinen Planungen der Stadt im Bereich der Kinderbetreuung im Stadtbezirk Aplerbeck angeht.
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