Das Hörder Zentrum liegt zwischen zwei Vorzeigeprojekten des Strukturwandels. Doch bislang haben Phoenix-West und Phoenix-See es nicht geschafft, ihre Strahlkraft auf die Hörder City auszuweiten.
Ein neues Konzept soll das ändern und das Zentrum zu einer lebendigen, attraktiven Mitte des Stadtbezirks entwickeln. Das Büro frauns aus Münster hat dazu jetzt einen visionären Entwurf vorgestellt. Er betont den Dreiklang von Phoenix-See, Phoenix-West und Hörder Zentrum, will die Hörder Altstadt wiederentdecken und als Marketingfaktor nutzen.
Zentrale Botschaft
„,Wir sind Altstadt‘ ist eine zentrale Botschaft“, erklärte Elke Frauns vom Planungs- und Marketingbüro bei der Vorstellung des Konzepts in der letzten Sitzung der Hörder Bezirksvertretung (BV). Zweiter Punkt: Der „Dreiklang“ soll gelebt werden. Die Verzahnung der drei Areale würde die Insellage des historisch gewachsenen Zentrums auflösen.
Dafür müsste sich allerdings noch einiges tun: Besonderen Bedarf sieht das Büro frauns im Bereich des Bahnhofs und bei den Plätzen. Die größte Baustelle liegt demnach im Bahnhofsumfeld.
„Der Hörder Bahnhof ist kein Ort für Menschen, das ist ein Ort für Fahrzeuge“, sagt Elke Frauns. „Es gibt keine Aufenthaltsqualität.“ Es brauche mehr und bessere Wartebereiche und – um die Menschen ins Zentrum zu lenken – breitere Querungsmöglichkeiten, eine gestalterische Aufwertung der Fußwege und weniger Parksuchverkehr.

Stiftsplatz als Schnittstelle
Daneben sehen die Planer beim Stiftsplatz das größte Verbesserungspotenzial. „Er liegt zentral als Schnittstelle zwischen dem See und dem Hörder Zentrum und wird derzeit nur als Parkplatz genutzt.“
Elke Frauns schlägt eine umfassende bauliche Neugestaltung vor, entweder als steinerne Achse mit einer rahmengebenden Bebauung oder als neue grüne Lunge durch eine Erweiterung des Stadtgartens. Aber auch der Friedrich-Ebert-Platz müsse aufgehübscht werden, vor allem an den „schwachen und desolaten Platzrändern“.
Weitere Maßnahmen für ein neues Hörde wären eine geschicktere Wegeführung mit Stärkung der Ost-West-Achse, die den Hörder Bahnhof mit der Schlanken Mathilde und dem Seeufer verbindet, sowie einer Grünachse Richtung Phoenix-West als Ergänzung zur Eliasbahn-Trasse. Das alles brauche entsprechende Bodenmarkierungen und Beschilderung.

Auch ein Leerstands-/Umnutzungsmanagement schlägt das Konzept den Hörder Politikern vor. „Mit einer Handvoll Projekten können Sie viel erreichen und den Hörder Dreiklang zum Klingen bringen.“
Altstadt-Brot und Altstadt-Bier
Wo immer es geht, sollte Altstadtatmosphäre erzeugt werden. Elke Frauns nennt einheitliche Passantenstopper – Werbetafeln auf dem Gehweg –, oder beispielsweise Branding von Bier oder Brot. Kleine Dinge („Altstadt-Brot“) und Aktionen – etwa „Altstadt-Gutschein“ und Führungen – sollen das besondere Flair erzeugen. Nebenbei und ehrenamtlich sei das aber alles nicht machbar. „Dafür ist ein Altstadtmanagement nötig.“
Viel zu tun in Hörde. Aber die Planungs- und Marketing-Experten hatten aber auch eine gute Nachricht: „Hörde ist ein dynamischer Stadtbezirk mit vielen positiven Veränderungen. Hier kann etwas bewegt werden.“
Das Zentrum habe eine kompakte Struktur und biete ausreichend Flächen und Gebäude mit vielen Möglichkeiten für renditestarke Investitionen. Dabei soll auch die zukünftige Gestaltung den Menschen in Hörde entsprechen, „kein Lack und Marmor“, so Elke Frauns. Dann könne Hörde eine schöne, entspannte Alternative zur Dortmunder Innenstadt sein.
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