Neue Heimat für den Waldkauz DEW befestigt Eulenkästen in Bäumen

Neue Heimat für den Waldkauz: DEW befestigt Eulenkästen in Bäumen
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Ungewöhnlichen Zuwachs gab es am Donnerstag (20.7.) an der Gasstation Grevel von Donetz an der Greveler Straße: Das Unternehmen ließ einen Eulenkasten per Hubsteiger hoch oben an einem Baum installieren. Denn damit hier bald Waldkäuze wohnen, muss das zehn Kilo schwere Gehäuse in sechs Metern Höhe angebracht werden.

Stromstationen, Wasserhochbehälter oder Gasdruckregelanlagen: Rund 600 Grundstücke mit technischen Anlagen gibt es in Dortmund. „Sie bieten aber auch ein unglaubliches ökologisches Potenzial, das wir in Zukunft stärker nutzen möchten“, beschreibt Markus Ullrich vom Service Anlagentechnik bei Donetz.

„Wenn wir unsere Flächen naturnah gestalten“, sagt er, „können wir im Kleinen viel Gutes tun.“ Die Unternehmen DEW21 und ihre Tochter Donetz haben sich die Nachhaltigkeit auf ihre Fahnen geschrieben.

Bereits jetzt gebe es an verschiedenen Standorten über 50 Nistkästen, Insektenhotels und Fledermauskästen. Viele weitere sollen noch in diesem Jahr und in den nächsten Jahren folgen.

Dazu müssen zunächst die Standorte auf ihre Eignung hin geprüft werden. Donetz-Techniker Christoph Schulte konnte als Hobby-Ornithologe wertvolle Hinweise beisteuern, wie, in welcher Höhe und Himmelsrichtung die Nisthilfen am besten platziert werden. Auf die Weise hat er Beruf und Hobby miteinander vereint. „Vor allem Mauersegler und Spatzen benötigen geschützte, am Gebäude gelegene Standorte, um ihren Nachwuchs aufzuziehen.“

Der Eulenkasten wird in rund sechs Metern Höhe an einem Baum befestigt. Dazu reicht eine normale Leiter nicht. Ein Hubsteiger ist nötig
Der Eulenkasten wird in rund sechs Metern Höhe an einem Baum befestigt. Dazu reicht eine normale Leiter nicht. Ein Hubsteiger ist nötig. © Andreas Schröter

Und weiter: „Auch Bruthöhlen für Waldkäuze sind knapp geworden, gerade in dieser Dimension, wir richten für sie eine sichere Bleibe ein, aber immer unter dem Aspekt, dass die Gebäudesicherheit erhalten bleibt.“ Einige der frisch aufgehängten Nistkästen wurden bereits erfolgreich bezogen. Bis die ersten Eulen schlüpfen, wird es aber noch ein Weilchen dauern. In diesem Jahr ist die Brutzeit beendet. In zwei Jahren will Schulte den Greveler Kasten inspizieren, um zu schauen, ob die Tiere ihn genutzt haben.

In den kommenden Jahren sollen die Betriebsstandorte Stück für Stück auch mit Pflanzen naturnäher gestaltet werden. Geplant ist ein Mix aus heimischen, trockenresistenten Gewächsen, sodass es dauerhaft grünt und blüht. „Die Pflanzen dienen Vögeln als Nahrung und locken Insekten an, die inzwischen Mangelware sind“, erklären die Initiatoren. Damit sollen die eher nüchternen technischen Anlagen zukünftig zu kleinen Großstadt-Oasen werden. „Mit unseren dezentralen Maßnahmen, überall im Stadtgebiet verteilt, tun wir der Natur etwas Gutes, machen Dortmund schöner und erhöhen damit auch die Lebensqualität in unserer Stadt“, betont DEW21-Gebäudemanager Thomas Wolf.

Ein Eulenkasten wird aufgehängt: rn.de/dortmund-nordost

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