Das Gelände der Zeche Gneiseau soll als „Neue Derner Mitte“ mehr mit dem bisherigen Zentrum verknüpft werden. Darüber gibt‘s nun Streit. © Oliver Schaper
Zeche Gneisenau
„Neue Derner Mitte“: Partei-Zoff um die Zukunft des Stadtteils
Das Gelände der ehemaligen Zeche Gneisenau soll künftig besser mit dem bisherigen Zentrum verzahnt und zur „Neuen Derner Mitte“ werden. Über den Prozess ist nun ein Streit entbrannt.
Beim Thema „Neue Derner Mitte“ fühlt sich der CDU-Fraktionsvorsitzende in der Bezirksvertretung Scharnhorst, Jürgen Focke, von der SPD-Fraktion hinters Licht geführt.
Das Thema beschäftige die Bezirksvertretung offiziell seit der Sitzung am 5. Mai 2020, so Focke. Damals habe die SPD-Fraktion einen ersten Antrag in der Sache gestellt und den Eindruck erweckt, dass es sich bei der „Neuen Derner Mitte“ um ein weit fortgeschrittenes Investorenprojekt handelt, dessen Realisierung die Bezirksvertretung nun beschleunigen sollte.
Bis zu diesem Datum habe es keine öffentliche politische Befassung des Gremiums in der Sache gegeben.
CDU-Fraktionsvorsitzender Jürgen Focke kritisiert das Verhalten der SPD in Sachen "Neue Derner Mitte". © Andreas Schröter
In der folgenden Sitzung der Bezirksvertretung am 9. Juni sei es dann, nachdem das Projekt von der beteiligten Architektin vorgestellt worden war, zu einem gemeinsamen Antrag von CDU- und SPD-Fraktion in der Sache und einer einstimmigen Beschlussfassung der Bezirksvertretung gekommen.
Überrascht von Plänen der Stadtverwaltung
Überrascht seien die Vertreter der CDU-Fraktion nun gewesen, als die Stadtverwaltung am 18. August 2020 eine Pressemeldung und Zeichnungen zur „Neuen Mitte Derne“ veröffentlichte, die inhaltlich vollständig von der Beschlussfassung der Bezirksvertretung abwichen.
So wie auf dieser Grafik könnte einmal das Gelände der ehemaligen Zeche Gneisenau mit dem bisherigen Derner Ortskern verzahnt werden. Zu erkennen ist als weiße Fläche mit Gebäuden das Einkaufszentrum und davor das Zechenareal mit Tomson-Bock in der Mitte und dem Doppelbock-Fördergerüst rechts. © Stadt Dortmund
Inzwischen habe sich herausgestellt, so Focke weiter: SPD-Bezirksbürgermeister Heinz Pasterny und SPD-Bezirksvertreter Herbert Niehage haben bereits seit Mitte März gewusst, dass die Stadtverwaltung für die Fläche in Derne eine ganz eigene Konzeption verfolgt.
„SPD hat schon im März an Workshop teilgenommen“
Sie haben an einem Workshop der Stadtverwaltung mit Architekten, Grundstückseigentümern und Denkmalschützern am 12. März 2020 teilgenommen. Am Ende dieser Sitzung kamen alle Teilnehmer, also auch die Politikvertreter der SPD, überein, dass die von der Bezirksvertretung favorisierte Gestaltungslösung vom Tisch sei und eine abweichende kleinteilige Einzelhandelslösung weiter verfolgt werden soll.
Das weist Heinz Pasterny von sich. Er sei ganz und gar nicht einverstanden mit der kleinteiligen Einzelhandelslösung. Das werde er auch in der Bezirksvertretungs-Sitzung am Dienstag (8.9.), 15.30 Uhr, im King-Saal der Franziskus-Gemeinde, Gleiwitzstraße 281, zum Ausdruck bringen, wenn das Thema „Neue Derner Mitte“ erneut auf der Tagesordnung steht.
Er sei nicht Einlader des Workshops im März gewesen, so Pasterny weiter. Der Grund für Herbert Niehages Anwesenheit sei allein seine bergbaurelevante berufliche Vergangenheit bei Harpen gewesen. Sicher, man hätte auch einen Vertreter der CDU dazubitten können, so Pasterny, andererseits sei die CDU stets gut über die Entwicklung zu diesem Thema informiert worden.
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