An dieser Stelle der Kleinen Beurhausstraße könnte der schwarze SUV keinen Radfahrer mit dem vorgeschriebenen Mindestabstand überholen. © Kevin Kindel
Straßenverkehrsordnung
Höhere Strafen: 7 Dortmunder Straßen sind echte Bußgeld-Fallen
Wer zu schnell unterwegs ist, zu wenig Abstand hält oder an falschen Stellen parkt, muss jetzt viel tiefer in die Tasche greifen. In einigen Straßen in Dortmund muss man besonders aufpassen.
Seit Dienstag (28.4.) gilt eine sogenannte Novelle der Straßenverkehrsordnung. Wer sich nicht an die Verkehrsregeln hält, muss sich künftig auf deutlich härtere Strafen einstellen.
Nach der neuen Verordnung darf etwa auf Radwegen am Straßenrand nicht mehr gehalten werden. Sonst drohen bis zu 100 Euro Strafe und ein Punkt „in Flensburg“. Bisher war das Halten dort bis zu drei Minuten lang erlaubt.
1,50 Meter Mindestabstand beim Überholen
Neue Regeln gelten auch beim Überholen von Radfahrern und Elektro-Rollern. Zu ihnen müssen innerorts von nun an mindestens 1,50 Meter Abstand gehalten werden. Bislang war lediglich ein „ausreichender Seitenabstand“ vorgeschrieben.
Die Kleine Beurhausstraße zwischen Möllerbrücke und Klinikum ist ein gutes Beispiel für eine ziemlich problematische Überhol-Straße. Die Einbahnstraße hat an beiden Seiten Parkstreifen, Radfahrer dürfen auf einem Schutzstreifen auch entgegen der Auto-Fahrtrichtung strampeln. Inklusive dieses mit gestrichelter Linie markierten Streifens ist die Straße etwas weniger als fünf Meter breit.
Fahrradlenker sind in der Regel bis zu 80 Zentimeter breit. Lässt man dem Radler an seiner rechten Seite noch etwas Luft und hält die nun vorgeschriebenen 1,5 Meter Abstand ein, blieben dem Auto zum Überholen also gerade mal zwei Meter - wenn kein anderes Hindernis auftritt. Das wird eng.
Ähnlich ist die Situation zum Beispiel auf der Kaiserstraße oder der gerade mit Baustellen gesäumten Saarlandstraße. Abstandsprobleme gibt es auch auf der Leopoldstraße (B54), wo Radfahrer stellenweise keinen Radweg zur Verfügung haben. Die Polizei NRW prüft aktuell noch, wie die neuen Richtlinien gehandhabt werden sollen.
Alte Radfahrstreifen erfüllen die Kriterien nicht
In der Regel sollen die Radfahrstreifen für genügend Abstand sorgen, heißt es vom Tiefbauamt. „Es gibt in Dortmund allerdings auch noch eine Vielzahl an alten Streifen“, so Amtsleiterin Sylvia Uehlendahl: „Diese erfüllen die Kriterien zur Einhaltung des Sicherheitsabstandes nicht.“ Werde so eine Straße erneuert, würden die Markierungen nach den aktuell geltenden Richtlinien aufgebracht.
Nach einem Beschluss des Stadtrats von Ende 2019 sollen die Radwege in Dortmund fortan übrigens regulär 2,30 Meter breit sein, mindestens aber 2 Meter: „Hier ist dann auch ein Nebeneinanderfahren von Radfahrenden möglich“, so Uehlendahl.
Parken in zweiter Reihe wird mehr als doppelt so teuer
Ein großes Thema in der erweiterten Innenstadt ist außerdem das Parken in zweiter Reihe. Statt bislang 20 Euro muss man dafür nun 55 Euro zahlen. Wer dabei andere behindert oder gefährdet, riskiert sogar eine noch höhere Strafe bis zu 110 Euro.
Auf die Frage, ob das Ordnungsamt nun einen besonderen Blick auf diese Verstöße hat, heißt es: „Der Außendienst bearbeitet alle festgestellten Verstöße. Besondere Schwerpunkte werden aktuell nicht gesetzt.“ Ähnlich äußert sich auch die Pressestelle der Polizei: „Haben wir Feststellungen, sanktionieren wir auch alle Tatbestände.“
Auch Raser werden künftig härter bestraft: In Ortschaften reichen von nun an 21 Stundenkilometer mehr als erlaubt, um 80 Euro Strafe, einen Punkt und einen Monat Fahrverbot zu kassieren (bisher 31 km/h). Wer bis zu 20 Stundenkilometer zu schnell fährt, muss - innerorts wie außerorts - künftig auch mit doppelt so hohen Bußgeldern rechnen wie bisher.
Noch mehr aufpassen als bislang sollten die Dortmunder deshalb zum Beispiel auf dem Rheinlanddamm (B1), jeweils von den Autobahnen aus Richtung Bochum oder Unna kommend. Auf beiden Seiten wird das Tempolimit schrittweise von 100 auf 50 km/h heruntergesetzt. An der Ruhrallee sind zwischen B1 und City aktuell sogar nur 30 km/h erlaubt. Auch auf der Mallinckrodtstraße müssen Autofahrer von der A45 kommend deutlich abbremsen.
Mit Material von dpa
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