Eine der ärmsten Städte in Nordrhein-Westfalen So viel Geld haben die Dortmunder im Schnitt

Neue Auswertung: So viel verdienen die Dortmunderinnen und Dortmunder
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Dortmund ist noch immer eine der ärmsten Städte Nordrhein-Westfalens. Das drückt sich nicht nur in den klammen Kassen und dem hohen Schuldenberg, der Stadt aus, sondern auch im Portemonnaie der Dortmunderinnen und Dortmunder.

Einer neuen Auswertung der Landesstatistiker von IT.NRW zufolge sind die Dortmunderinnen und Dortmunder bedeutend ärmer als die Bewohner der meisten anderen Kommunen in NRW.

Rein rechnerisch verfügte jeder Dortmunder im Jahr 2021 (aus dem Jahr stammen die aktuellsten Daten) über ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 21.004 Euro netto. Das sind 1750 Euro im Monat. Damit belegt Dortmund in der neuesten Einkommensstatistik des Landes lediglich Platz 372 der 396 Städte und Gemeinden in NRW. Seit 2017 hat sich an dieser Platzierung nicht signifikant etwas verändert.

Verfügbares Einkommen ist gestiegen

Dabei hat sich das verfügbare Einkommen in Dortmund von 2020 auf 2021 durchschnittlich um 435 Euro im Jahr (monatlich 36,25 Euro) erhöht. Das ist ein Anstieg um 2,1 Prozent. Da die Inflation sich im Jahr 2021 aber um 3,1 Prozent erhöht hatte, bedeutet dieser Anstieg keine Erhöhung der Kaufkraft für die Dortmunderinnen und Dortmunder.

Das verfügbare Einkommen ist das Geld, das zu Konsum und Sparzwecken zur Verfügung steht. Miete und Stromrechnung sind von diesem Geld noch nicht bezahlt.

Landesweit standen den Menschen in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2021 rein-rechnerisch 518 Euro pro Kopf mehr zur Verfügung als im Vorjahr.

Das statistische Pro-Kopf-Jahreseinkommen – das mit Kindern und Rentnern auch Gruppen einschließt, die noch nicht oder nicht mehr arbeiten – liegt in Dortmund rund 2.800 Euro unter dem Landes-Durchschnitt (23.812 Euro). Der Durchschnitts-Düsseldorfer hat pro Jahr sogar etwa ein Drittel mehr Geld zur Verfügung (27.851 Euro) als der Durchschnitts-Dortmunder.

Weitere Ruhrgebietsstädte auf unteren Plätzen

Auch in der unmittelbaren Nachbarschaft gehören die Dortmunder zu den Geringverdienern: Lediglich in Hamm, Hagen, Lünen und Bergkamen war das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen noch niedriger als in der größten Stadt Westfalens.

Ganz unten in der Statistik sind weitere Ruhrgebietsstädte zu finden, die wie Dortmund früher vor allem durch Industrie und Bergbau geprägt waren: Oberhausen (Platz 380 / Jahreseinkommen: 20.413 Euro), Herne (390 / 19.243 Euro) und Duisburg (390 / 18.829 Euro).

Die ärmste Kommune NRWs ist Gelsenkirchen mit einem verfügbaren Pro-Kopf-Einkommen von 17.924 Euro.

Die statistisch bestverdienenden Menschen des Landes leben übrigens in der Stadt Meerbusch, die an Düsseldorf angrenzt. Auf jeden der rund 57.500 Einwohner kommt rechnerisch ein verfügbares Jahreseinkommen von 35.721 Euro – das ist etwa 59 Prozent mehr Einkommen als den Dortmundern Pro-Kopf zur Verfügung steht.

  • Unter dem verfügbaren Einkommen verstehen die Statistiker die Einkommenssumme (Arbeitnehmerentgelt und Einkommen aus selbstständiger Arbeit und Vermögen) abzüglich Steuern und Sozialabgaben und zuzüglich empfangener Sozialleistungen, die durchschnittlich für Konsum- und Sparzwecke zur Verfügung steht.
  • Laut IT.NRW ist der Wert als Indikator für die finanziellen Verhältnisse der Bevölkerung der Gemeinden zu verstehen und ermöglicht mittelbar Aussagen zur lokalen Kaufkraft, wobei die regionale Preisentwicklung unberücksichtigt bleibt.

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