Dortmunder Bebauungsgegner können aufatmen Umstrittenes Neubau-Projekt ist wohl vom Tisch

Bebauungsgegner können aufatmen: „Rhader Hof“ ist wohl vom Tisch
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Keine Frage: Viel schöner als hier kann man nicht wohnen. Im Schatten der Zeche Zollern, umgeben von Wiesen, Feldern und Wäldern, wäre das Areal ein Filetstück für Häuslebauer. Doch der Traum vom Bauen im geplanten Quartier „Rhader Hof“ hat sich ausgeträumt. Das teilt Dortmunds Planungschef Stefan Thabe mit.

Für die Bebauungs-Gegner bedeutet dies ein Sieg nach fast 20 Jahren, denn die Geschichte des Bebauungsplans „Lü 181– Rhader Hof“ begann bereits 2006. Damals tauchten die Pläne erstmals in den zuständigen politischen Gremien auf.

Fast genauso lange dauert schon das Tauziehen um das mögliche Neubaugebiet am Rhader Weg in Dortmund-Bövinghausen mit Direkt-Verbindung zum Schloss Dellwig in Lütgendortmund. Schnell hatte sich die Bürgerinitiative „Rhader Hof“ gegründet, auch die Grünen sprachen sich früh gegen die Bebauung aus.

Danach folgte ein politisches Hin und Her. 2010 stellte der Ausschuss für Umwelt und Stadtgestaltung das Verfahren zurück, 2014 beschloss der Rat der Stadt Dortmund, es wieder aufzunehmen.

2017 folgte eine Altlastenuntersuchung für das Gelände mit dem Ergebnis, dass eine Sanierung damals rund 670.000 Euro gekostet hätte. Von Seiten der Gutachter wurde ein Jahr später grünes Licht für die Baupläne gegeben.

Danach war es wieder lange still um den Bebauungsplan „Rhader Hof“. Bis zum 13. Dezember 2022, als Stefan Thabe während der Sitzung der Bezirksvertretung Lütgendortmund verkündete, dass die Pläne, hier 50 Einfamilienhäuser zu bauen, nicht den aktuellen Klimaschutzzielen der Stadt entsprechen. Diese seien mit einem solchem Projekt schwerer zu erreichen.

50 Einfamilienhäuser

Ein Spaziergänger freut sich, dass das Areal am Rhader Weg in Dortmund-Bövinghausen nicht bebaut wird.
Dieser Spaziergänger freut sich, dass das Areal am Rhader Weg nicht bebaut wird. © Beate Dönnewald

2017 folgte eine Altlastenuntersuchung für das Gelände mit dem Ergebnis, dass eine Sanierung damals rund 670.000 Euro gekostet hätte. Von Seiten der Gutachter wurde ein Jahr später grünes Licht für die Baupläne gegeben.

Danach war es wieder lange still um den Bebauungsplan „Rhader Hof“. Bis zum 13. Dezember 2022, als Stefan Thabe während der Sitzung der Bezirksvertretung Lütgendortmund verkündete, dass die Pläne, hier 50 Einfamilienhäuser zu bauen, nicht den aktuellen Klimaschutzzielen der Stadt entsprechen. Diese seien mit einem solchem Projekt schwerer zu erreichen.

Keine Mehrfamilienhäuser

Mehrfamilienhäuser seien aber auch keine Alternative, so Stefan Thabe. Es biete sich nicht an, „diesen aus städtebaulicher, ökologischer und denkmalpflegerischer Sicht sensiblen Landschaftsraum für die Errichtung weniger Mehrfamilienhäuser in Anspruch zu nehmen.“

Von einem endgültigen Aus für den Bebauungsplan spricht Stefan Thabe nicht. Er wählt andere Worte. Angesichts der „schwierigen Situation“ schlug er vor, „den Plan erstmal liegen zu lassen.“

Der Bereichsleiter im Stadtplanungs- und Bauordnungsamt war übrigens nicht alleine zu Gast in der Bezirksvertretung Lütgendortmund. Zu Besuch waren auch Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD) und der größte Teil des Dortmunder Verwaltungsvorstands, um im Vorfeld eingereichte Fragen der Bezirksvertreter zu beantworten.

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