Umstrittenes Baugebiet „Am Lennhofe“ Lokalpolitiker zitieren Verwaltung in die nächste Sitzung

Lennhofe: Lokalpolitiker zitieren Verwaltung in die nächste Sitzung
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Kurz vor dem Jahreswechsel mussten insgesamt 20 Häuser am Hortensienweg in Unna evakuiert werden, weil Risse auftraten und die Häuser drohten, abzusacken. Die Frage: Lag das am vielen Regen der vergangenen Wochen, an der Beschaffenheit des Bodens oder an einem überbauten Bauchlauf?

Die Gegner des Neubaugebietes „Am Lennhofe“ in Dortmund-Menglinghausen sind sicher: Es liegt an der Bodenbeschaffenheit und am überbauten Bachlauf. Bedingungen, die ihrer Meinung nach exakt auch auf sie zutreffen. Die Sorgen sind entsprechend groß.

Bezirksvertretung soll helfen

Christel und Wilfried Heuskel wohnen direkt neben dem geplanten Neubaugebiet und wären im Fall des Falles unmittelbar betroffen. Sie suchten daher am Dienstag (23.1.) Hilfe in der Sitzung der Bezirksvertretung Hombruch, schilderten ihre Sorgen. Und auch Markus Reck von der Bürgerinitiative gegen die Bebauung ergriff das Wort: „Wir haben eine Situation, die hochgefährlich ist“, sagte er und richtete eine Frage an die Hombrucher Bezirksvertreterinnen und Bezirksvertreter: „Können Sie die Stadt dazu bewegen, zu der Situation etwas zu sagen und zu erklären, warum die Situation in Menglinghausen eine andere sein soll als in Unna?“

Bei den Bezirksvertretern – die sich seinerzeit ebenfalls gegen eine Bebauung ausgesprochen hatten, sich aber einem anderslautenden Ratsbeschluss beugen mussten – stieß er auf offene Ohren: „Sie kennen unsere Meinung“, antwortete Bezirksbürgermeister Nils Berning. Er schlug eine entsprechende Anfrage an die Verwaltung vor.

Guido Preuß, Fraktionssprecher der CDU in der Bezirksvertretung Hombruch, forderte: „Ein Vertreter soll in die nächste Sitzung kommen, aber nicht irgendein Sachbearbeiter, sondern jemand von höherer Stelle.“ Ein Vorschlag, der bei Markus Reck gut ankam: Er wolle nicht „irgendein Schreiben“, sondern eine „Erklärung von Angesicht zu Angesicht“. Die nächste Sitzung der Bezirksvertretung ist am 27. Februar.

Hinter dem Hotel "Der Lennhof" im Dortmunder Süden ragt ein Baukran auf.
Das Baugelände von der anderen Seite: Direkt hinter den Dächern des Hotels „Lennhof“ ist der große Kran zu sehen. © Britta Linnhoff

Neue Wärmepumpe

Dem Ehepaar Heuskel nimmt das die großen Sorgen um sein Haus vorerst nicht. Wilfried Heuskel: „Wenn die da eine Tiefgarage bauen, dann wird das Wasser dort verdrängt und dann steht es bei uns im Keller.“ Und dort steht gerade die neue Wärmepumpe der Familie. Die wäre dann wohl hin. Ganz abgesehen von der Befürchtung, dass der Boden nachgeben könnte, weil mit dem laufenden Abpumpen des Wassers der Boden ausgespült werde. Derzeit erfolgen „Am Lennhofe“ die Maßnahmen zur Absenkung des Grundwassers. Die Pumpen laufen.

Unterdessen hat in Unna ein von der Stadt beauftragtes Fachbüro mit geotechnischen Bohrungen begonnen. Die sollen dabei helfen, die Standsicherheit des Bodens zu analysieren. Diese Proben aus privaten und öffentlichen Bereichen sollen Aufschluss über die Bodenbeschaffenheit geben.

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