
© Oliver Schaper
Name der Noskestraße bleibt - aber Politik will bekannten Juden ehren
Straßenumbenennung
Seit einiger Zeit steht eine Umbenennung der Noskestraße im Raum. Das soll nun zunächst nicht erfolgen. Aber eine andere Straße soll demnächst nach einem bekannten Juden benannt werden.
Die Bezirksvertretung Scharnhorst spricht sich dafür aus, eine neue Straße, die künftig im Stadtbezirk entsteht, nach einem bekannten jüdischen Bürger zu benennen.
Und zwar soll die neue Straße nach Kurt Julius Goldstein benannt werden. Nachdem dessen Vater 1920 an den Folgen einer Kriegsverletzung gestorben war, siedelte die Witwe 1923 mit ihren Kindern nach Hamm um. Als NS-Verfolgter berichtete Kurt Goldstein in zahllosen Zeitzeugengesprächen an Schulen und bei Veranstaltungen von seinem Leben. Auch die Gesamtschule in Scharnhorst hat Goldstein wenige Jahre vor seinem Tod besucht.
„Noskestraße ist zu klein“
Im Gespräch war auch kurz, die Noskestraße in Scharnhorst-Ost nach Goldstein zu benennen. Das jedoch wollen weder die Bezirksvertretung noch der Ausschuss für Bürgerdienste, öffentliche Ordnung, Anregungen und Beschwerden, weil es sich bei der Noskestraße nur um eine kleine, unbedeutende Straße handle, wie Bezirksbürgermeister Heinz Pasterny erklärt. Eine Straße für Kurt Goldstein soll größer und repräsentativer sein.
Nach Aussagen der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes spielte Reichswehrminister Gustav Noske (SPD) 1918/19 eine besonders verhängnisvolle Rolle als einer der Führer der Freikorps, die bald mit dem Hakenkreuz die Arbeiterbewegung bekämpften.
Für Dr. Stefan Mühlhofer vom Stadtarchiv steht Noske jedoch nicht im Zentrum der Nazi-Zeit.
Ich fahre täglich durch den Dortmunder Nordosten und besuche Menschen, die etwas Interessantes zu erzählen haben. Ich bin seit 1991 bei den RN. Vorher habe ich Publizistik, Germanistik und Politik studiert. Ich bin verheiratet und habe drei Töchter.
