Familien in Dortmund müssen sich am Donnerstag darauf einstellen, dass die städtischen Kitas geschlossen bleiben. (Symbolbild)

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Nächster Streik trifft tausende Familien - Was in Dortmund geplant ist

rnWarnstreik in Dortmund

Erst Busse und Bahnen, jetzt Kindertagesstätten: Verdi hat zu einem weiteren Warnstreik in Dortmund aufgerufen. Worauf sich Familien einstellen müssen.

Dortmund

, 29.09.2020, 15:11 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat zu einem weiteren Warnstreik aufgerufen. Nachdem am Dienstag der öffentliche Nahverkehr lahmgelegt wurde und weder Busse noch Stadtbahnen gefahren sind, soll am Donnerstag (1.10.) die Stadtverwaltung in Dortmund bestreikt werden - inklusive aller Eigenbetriebe.

Dazu zählen unter anderem die städtischen Kindertagesstätten der Fabido. Tausende Dortmunder Familien müssen sich also auf Einschränkungen einstellen.

Bisher unbekannt, wie viele Einrichtungen geschlossen bleiben

Im gesamten Stadtgebiet gibt es rund 100 Fabido-Tageseinrichtungen. Diese bieten mehr als 8600 Betreuungsplätze für Kinder im Alter bis zu 6 Jahren. Auf Anfrage der Redaktion bei der Stadt, wie viele der Fabido-Einrichtungen von dem Warnstreik betroffen sein werden und somit am Donnerstag geschlossen bleiben, konnten keine genauen Angaben gemacht werden. Der Grund: Es wurde ein Warnstreik und kein Streik ausgerufen.

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Warnstreiks können während der Tarifverhandlungen ausgerufen werden. Streiks werden erst ausgerufen, sollten die Verhandlungen scheitern. Und so heißt es von der Stadt dann am Dienstag auch nur: „Der Hinweis auf den Warnstreik ist der Stadt Dortmund bekannt“, formuliert es Stadtsprecher Michael Meinders. Und: „Familien müssen sich auf Einschränkungen einstellen.“

Kita-Betrieb werde am Donnerstag „zum Erliegen kommen“

Zum jetzigen Zeitpunkt geht Verdi davon aus, dass am Donnerstag alle rund 100 Einrichtungen der Fabido in Dortmund geschlossen bleiben. „Die Abläufe in den Kindertagesstätten laufen wegen der Corona-Krise bereits jetzt am Limit“, sagt Verdi-Gewerkschaftssekretär Martin Steinmetz.

Viele der Erzieherinnen gehören demnach zur Risikogruppe und könnten deswegen zurzeit nicht arbeiten. Sollten wegen des Streiks weitere Mitarbeiter fehlen, dann wird der Betrieb „zum Erliegen kommen“, so Steinmetz.

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Hinweisschilder in den Fabido-Einrichtungen

Am Montag wurden von Verdi bereits Plakate an die städtischen Kindertagesstätten ausgegeben, auf denen die Eltern auf einen möglichen Warnstreik hingewiesen werden. Ebenfalls wurde auf der Website der Fabido der entsprechende Hinweis hochgeladen.

Darin schreibt Verdi unter anderem: „Es ist zu erwarten, dass auch FABIDO-Tageseinrichtungen bestreikt werden. Wir bitten alle Familien, sich auf mögliche Warnstreiks in den kommenden Tagen einzustellen.“

Eine Notbetreuung für Fabido-Kinder wird es nicht geben, sagte Jugenddezernentin Daniela Schneckenburger. Das sei bei Warnstreiks nicht möglich. Kindertagesstätten anderer Träger, etwa der Kirchen und der Awo in Dortmund, sind von dem Warnstreik nicht betroffen und werden am Donnerstag wie gewohnt geöffnet sein.

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