Nach Urteil des OVG-Münster Arbeiten am Dicken Dören in Waltrop laufen zunächst weiter

Nach OVG-Urteil: Arbeiten am Dicken Dören laufen zunächst weiter
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Am Tag der Urteilsverkündung gab es von der Stadt Waltrop keine offizielle Reaktion auf das Urteil aus Münster. Man wolle zunächst die Politik informieren, hieß es aus dem Rathaus. Nachdem der Rat der Stadt am Donnerstagabend (27.3.) getagt hat, erklärt Stadtsprecherin Tamina Forytta nun gegenüber dieser Redaktion: Die Stadt warte die Urteilsbegründung ab und gehe von heilbaren Mängeln aus.

Das Urteil kann aber zumindest für eine längere Verzögerung im Bauablauf sorgen. Das wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Zwar gebe es für den Dicken Dören bereits eine Bauvoranfrage, die mittels Bescheid bewilligt worden sei, so Forytta. Daher laufen dort auch Vorarbeiten zur eigentlichen Flächenherrichtung. Doch ob diese nach einer Beratung der Stadtspitze mit Rechtsanwälten, die am Dienstag (1.4.) im Rathaus stattfinden soll, noch weiterlaufen, sei offen.

Am Dicken Dören sind bereits Bauarbeiten zur Verbreiterung der L 609 (Mengeder Straße) erfolgt. So sei unter anderem ein Graben neben der Straße zugeschüttet worden, um den Begegnungsverkehr weiterhin zu gewährleisten, erklärt Forytta weiter.

12,4 Mio. Euro an Fördergeld ist schon geflossen

In der Ratssitzung am Donnerstagabend hatte Stadtplanungs-Dezernentin Jeanette Sebrantke erklärt, dass das OVG u. a. die Standortalternativenprüfung bemängelt habe. Dahinter stecke der Aspekt der Emissionskontingentierung. Das Prinzip sei, dass man auf andere Bebauungspläne - hier: Im Wirrigen - verweist, in denen es noch keine Emissionskontingentierung gebe. Näheres will Sebrantke kommende Woche zu der „komplexen Thematik“ erläutern. Das Urteil bezeichnete sie als „unglücklich“, zumal ja schon 12,4 Millionen Euro Fördergeld des Landes NRW geflossen sei.

Langendorf-Chef Dr. Klaus Strautmann hat angekündigt, kommende Woche zum Urteil aus Münster Stellung zu nehmen. Das Fahrzeugbau-Unternehmen, das seit dem Jahr 2017 mehrheitlich zur polnischen Wielton-Gruppe gehört, will bekanntlich in den „Dicken Dören“ umziehen. „Ich möchte den Umzug noch als Chef erleben“, hatte Dr. Strautmann (66) vor einigen Monaten gegenüber unserer Redaktion betont.