
© Martin von Braunschweig
Nach unheimlicher Brandserie: Mann (34) immer noch in Untersuchungshaft
Fünf Monate Prozess
Ein Mann (34) soll für die unheimliche Brandserie im Dortmunder Westen verantwortlich sein. Das Schwurgericht geht auch nach fünf Monaten Prozess von einem dringenden Tatverdacht aus.
Zuletzt sorgten die beiden Strafverteidiger des Angeklagten, Christian Simonis und Karsten Possemeyer, mit einem Antrag für Aufsehen: Sie forderten, ihren Mandanten aus der Untersuchungshaft zu entlassen. Die bisherige Verhandlung im Dortmunder Brandserien-Prozess habe die Verdachtsmomente gegen den 34-Jährigen nicht erhärtet, hieß es.
Mit ihrem Vorstoß wollten die Anwälte vor allem eines erreichen: Die Richter sollten schon während der Verhandlung Farbe bekennen. Würden sie den Mann freilassen, würden sie eingestehen, dass der Zug eher in Richtung Freispruch fährt.
Verteidiger wollten Vorentscheidung
So kam es jetzt aber nicht. Das Schwurgericht lehnte am Montag (11.10.) den Antrag auf Aufhebung des Haftbefehls ab. Damit ist klar, dass die Richter auch nach fünfmonatiger Verhandlungsdauer von einem dringenden Tatverdacht gegen den Angeklagten ausgehen.
Die Staatsanwaltschaft wertet 2 der angeklagten 15 Brandstiftungen sogar als versuchten Mord. In diesen beiden Fällen soll der Angeklagte den Tod der in dem jeweiligen Mehrfamilienhaus wohnenden Menschen bewusst in Kauf genommen haben.
Dass auch diese Vorwürfe am Ende bestätigt werden, ist mit der Entscheidung, den Haftbefehl nicht aufzuheben, natürlich noch nicht abgeurteilt. Bis zum Ende des Prozesses in einigen Wochen ist also noch alles möglich.