Nach der Tötung eines 24-jährigen Dortmunders in Hörde haben die Ermittler einen Verdächtigen identifiziert. Es handelt sich um einen 41-jährigen Mann aus Dortmund. Das bestätigte Staatsanwältin Maribel Andersson am Donnerstag (11.5.) auf Nachfrage dieser Redaktion. Zunächst hatte die WAZ darüber berichtet.
Der 41-Jährige wird verdächtigt, den 24-Jährigen in der Nacht zum 22.4. (Samstag) in einer Wohnung an der Ermlinghofer Straße getötet zu haben. Allerdings, erläuterte Andersson, reichten die Erkenntnisse „leider nicht für einen dringenden Tatverdacht“. Daher befinde sich der Mann weiterhin auf freiem Fuß, sein Aufenthaltsort sei bekannt. Er habe sich gegenüber den Ermittlern nicht zu den Vorwürfen geäußert.
Wohnung durchsucht
Bereits am 2. Mai (Dienstag) hatten Ermittler die Dortmunder Wohnung des 41-Jährigen durchsucht. Dabei sei dessen Handy gefunden worden, sagte Andersson. Die Auswertung des Geräts sei aber noch nicht abgeschlossen.
Am Tag der Tat hatte das Auto eines Tatortreinigers mehrere Stunden in der Nähe des Mehrfamilienhauses gestanden, in dem der 24-Jährige getötet worden war. Offenbar war die Reinigung ein langwieriges Unterfangen. Das Opfer sei verblutet, sagte Staatsanwältin Andersson. Die Tatwaffe sei wohl ein „spitzer Gegenstand“ gewesen. Darauf hätten die Verletzungen des 24-Jährigen hingedeutet. Eine Tatwaffe haben die Ermittler bislang aber nicht gefunden.
Bei der Frage nach dem Motiv für die Tat tappt die Staatsanwaltschaft noch im Dunkeln. Unklar sei auch, welche Verbindung zwischen Opfer und Tatverdächtigem besteht. „Wir wissen nicht genau, ob sie sich kannten“, sagte Andersson.
Spuren werden ausgewertet.
Der Verdächtige ist den Ermittlungsbehörden gut bekannt. Das geht aus einem schriftlichen Bericht der Dortmunder Staatsanwaltschaft an den Innenausschusses im NRW-Landtag hervor. Den Bericht hatte die AfD-Fraktion für die Sitzung des Gremiums am Donnerstag (11.5.) beantragt.

„Der Beschuldigte ist wegen Diebstahls, vorsätzlichen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, Raubes, Hehlerei, Betruges, Versicherungsmissbrauchs, Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz, Körperverletzung, fahrlässiger Trunkenheit im Verkehr, Urkundenfälschung und Bedrohung strafrechtlich in Erscheinung getreten“, heißt es in dem Bericht.
Zudem legt der Bericht dar, dass im Treppenhaus des Mehrfamilienhauses „blutsuspekte Anhaftungen“ gefunden wurden. Bei diesen handele es sich jedoch nicht „gesichert um Handabdrücke des Täters“. Die Auswertung der Spuren dauere weiterhin an, sagte Andersson.
Nach der Tat hatte die Polizei nach einem Mann gesucht, der vor dem Haus gesehen worden war. Sie beschrieb ihn als 40 bis 45 Jahre alt, 1,80 bis 1,85 Meter groß mit „stabiler Statur“ und grauen Haaren. Ob es sich bei dem Verdächtigen um den damals gesuchten Mann handele, könne man nicht mit Sicherheit sagen, erklärte die Staatsanwältin. Der Beschreibung zufolge sei das aber möglich.
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