Eine zersplitterte Glasscheibe, zerbrochene Blumenkübel samt ihrem Inhalt und ein paar zerstreut herumliegende Holz- und Metalllatten. Durch die Fensterscheiben sind die Spuren der Verwüstung im Rewe-Markt an der Rheinischen Straße auch am Mittwoch (26.7.) noch gut sichtbar.
Am Mittag bemühen sich Mitarbeiterinnen, das Erscheinungsbild für die Kunden im Laden zu verbessern. Werbe-Aufsteller und ein Lastenregal, auf dem hübsche Rosen stehen, sollen den Blick auf die Schäden verdecken, die ein BMW am frühen Dienstagmorgen (25.7.) hier angerichtet hat.
Rosen verdecken Schäden
Der Fahrer des Autos, ein 37-Jähriger aus Iserlohn, war mit seinem Wagen gegen 5.20 Uhr in die Fassade des Supermarktes gekracht. Nach Angaben der Polizei durchschlug das Auto die Glasfront und kam erst nach mehreren Metern im Inneren des Marktes zum Stehen.
Sechs Meter Glasfront gingen zu Bruch. Das Loch wurde bis Dienstagabend notdürftig mit Spanplatten verbarrikadiert. Die sind auch am Mittwoch noch da.

In dem Supermarkt befindet sich ein Blumengeschäft, zu dem nicht nur die hübschen Rosen, sondern auch die zerstörten Blumenkübel gehören, die in dem jetzt verschlossenen Durchgang hin zur Rheinischen Straße liegen. Das Auto beschädigte laut Polizei auch das Kühlhaus des Blumengeschäfts. Von außen sieht man den stark in Mitleidenschaft gezogenen Eingang zu dem Kühlhaus.
Inklusive dem Auto, das ein Totalschaden ist, schätzt die Polizei den Sachschaden auf 200.000 Euro.
Im Zentrum des Interesses
Nachdem sie Blumen und Werbeaufsteller drapiert hat, sagt die Mitarbeiterin zu einer anderen: „Es ist immer noch ein Trümmerfeld. Aber es sieht nicht mehr ganz so schlimm aus.“
Nicht nur bei der Belegschaft steht der Unfall im Zentrum des Interesses. Passanten bleiben vor dem Markt stehen. Manche schauen nur kurz herüber, andere drücken sich minutenlang die Nase an der Scheibe platt, um trotz der Spiegelung einen Blick auf die Schäden zu erhaschen.

„Hauptsache, niemand ist zu Schaden gekommen“, sagt eine ältere Dame am Mittwoch im Gespräch mit unserem Reporter. Der Fahrer des BMW wurde leicht verletzt. Er wurde noch vor Ort von Rettungskräften versorgt.
Ein Mann, geschätzt knapp unter 30 und augenscheinlich ein Zuwanderer, steht staunend vor den Spanplatten. Während des Blickkontakts mit unserem Reporter fängt er an zu lachen und sagt nur: „Deutschland.“ Dann geht er weiter.
Im Supermarkt unterhält sich ein Postzusteller mit einem Rewe-Mitarbeiter über das Geschehene. Einer der Männer meint zu wissen, dass dem Unfall ein Rennen vorausgegangen sein soll: „Einer hat die Kurve gekriegt und der andere nicht“, behauptet er gegenüber dem anderen.
Ermittlungen laufen weiter
Die Polizei Dortmund möchte das auf Nachfrage „weder dementieren noch bestätigten“, wie es am Mittwoch aus der Pressestelle heißt. Ein Sprecherin sagt, dass weitere Ermittlungen Aufschluss über die Unfallursache geben sollen.

Klar ist, dass der BMW-Fahrer von der Möllerstraße auf die Rheinische Straße abgebogen war. Dabei hatte er offenbar die Kontrolle über seinen Wagen verloren. Einer Zeugenaussage zufolge soll der 37-Jährige zu schnell gefahren sein. Wie hoch sein Tempo war, soll das Auslesen von Fahrzeugdaten zeigen.
Unser Reporter hat am Mittwoch versucht, mit dem Marktleiter des Rewe über den Schaden zu sprechen. Eine Mitarbeiterin ließ jedoch ausrichten, dass man kein Statement abgeben werde.
Video unter rn.de/dortmund
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