
© Holger Bergmann
Nach sieben Monaten Corona: Traditions-Restaurant in Marten öffnet wieder
Altes Brauhaus
Die Corona-Situation erlaubt es. Restaurants dürfen wieder Gäste empfangen. Für Jasminka Jurcevic, die Wirtin im Alten Brauhaus in Marten, bedeutet diese Entwicklung viel mehr.
Sieben Monate, so lange ist es schon her, dass Jasminka Jurcevic die Gaststätte „Altes Brauhaus“ in Marten als Wirtin übernahm. Und erst jetzt ermöglicht Corona die Premiere. Die ersten Gäste haben im Brauhaus gespeist.
Und dieses Ereignis hat beide Seiten glücklich gemacht. Jasminka Jurcevic und ihr Team sowie die Gäste. „Die ersten Gäste, die sich an den Tresen gesetzt haben, haben Selfies gemacht: Wir sind wieder in einer Kneipe“, berichtet Jasminka Jurcevic. Nur noch zwei Corona-Regeln gibt es. Alle Gäste tragen sich auf einer Liste ein und beim Umhergehen muss Maske getragen werden.
Gäste bewirten ist völlig ungewohnt
Ein Bier zapfen, ein Gespräch mit einem Gast, der auf einem Bar-Hocker sitzt, endlich wieder am warmen Herd stehen, das war nach der langen Zeit völlig ungewohnt. „Das hat sich angefühlt wie damals in den 70ern, als der Besuch im Wirtshaus zum Tag dazu gehörte“, sagt Jasminka Jurcevic. Und die Rückmeldung von den ersten Gästen macht Mut.
„Viele haben gesagt, dass sie die Einrichtung sehr gemütlich finden“, so Jasminka Jurcevic. Kein Wunder, denn für die Perfektionierung der Einrichtung hatten Jasminka Jurcevic und ihr Team genug Zeit.
Dank an den geduldigen Verpächter
Diese Zeit finanziell zu überbrücken war die große Herausforderung. Ihr Dank gilt dabei dem Verpächter: „Wir mussten nur die Nebenkosten zahlen“, berichtet Jasminka Jurcevic. „Das hat uns das Überleben ermöglicht“.
So konnte es sich Jasminka Jurcevic auch leisten, während des Lockdowns auf To-Go-Angebote zu verzichten: „Das funktioniert nicht bei unserem Angebot mit Fleisch und Pommes“, sagt die erfahrene Köchin. „Wenn man das Essen erst zuhause ist, schmeckt es nicht mehr. Die Pommes sind weich und das Fleisch ist zäh“, meint Jasminka Jurcevic. „Da tut man sich keinen Gefallen, wenn das der erste Eindruck von unseren Speisen ist.“
Bei Volksfesten mitwirken
Deshalb kennen die Martener nur die ganz frische Küche im Alten Brauhaus und scheinen von der kroatisch-gutbürgerlicher Küche begeistert zu sein. „Das Telefon steht nicht still, es kommen viele Reservierungen rein.“ Ganz oben in der Gunst der Gäste stehen im Moment der Grillteller und die Kalbsleber.
Bislang hat das Alte Brauhaus rund um seine Neueröffnung keine Werbung gemacht. Doch jetzt möchte Jasminka Jurcevic in Marten aktiver werden. So hofft sie, bei zukünftigen Volksfesten in Marten mitwirken zu können. Erste Gespräche mit dem Bürgerschützenverein Marten hat es gegeben, doch bis es wieder Volksfeste gibt, wird wohl noch etwas Zeit vergehen.
Holger Bergmann ist seit 1994 als freier Mitarbeiter für die Ruhr Nachrichten im Dortmunder Westen unterweg und wird immer wieder aufs neue davon überrascht, wieviele spannende Geschichten direkt in der Nachbarschaft schlummern.
