Noch verdeckt eine große Plane den Neubau in der Teutonenstraße.

© Susanne Riese

Nach Explosion: Moderner Neubau mit tragischem Hintergrund

rnTeutonenstraße

Der Neubau am Unglücksort Teutonenstraße ist schon sichtbar. Allerdings nur auf einer riesigen Plane vor der Häuserfront. Doch bald soll die klaffende Wunde tatsächlich geschlossen sein.

Hörde

, 11.05.2020, 05:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Eine große Plane mit aufgedruckter Fassade verdeckt den Neubau am Unglücksort in der Hörder Teutonenstraße. Doch bald wird die klaffende Wunde in der Häuserreihe tatsächlich geschlossen sein. „Im September soll das Projekt fertig sein“, sagt Boris Deuter, Vorstandschef der gws-Wohnen Dortmund-Süd eG.

Dann können nicht nur in das Haus Teutonenstraße 3 wieder Mieter einziehen, sondern auch in die Nachbarhäuser mit den Nummern 1 und 5, die neu vermietet werden.

Mieter führte Explosion absichtlich herbei

Vor mehr als drei Jahren hatte eine Gasexplosion das Haus komplett zerstört, nachdem ein psychisch kranker Mieter seine Gastherme manipuliert hatte. Eine 36-jährige Frau starb in den Trümmern. Das Landgericht Dortmund sprach den Angeklagten wegen Schuldunfähigkeit frei und wies ihn dauerhaft in die Psychiatrie ein.

Die Explosion riss 2017 eine große Lücke in die Häuserzeile der Teutonenstraße.

Die Explosion riss 2017 eine Lücke in die Häuserzeile der Teutonenstraße. © Archiv

Die Wohnungsgenossenschaft gws-Wohnen hatte damals beschlossen, das Haus neu zu bauen, als moderne Variante aber optisch angepasst an den Gründerzeitstil der Siedlung; „Innen ein Neubau, außen mit Altbaucharme“. Die Fassade wird nicht so aussehen wie vorher, sei aber daran angelehnt.

Die Anmutung ist auf der Plane gut erkennbar, die derzeit noch die Bauarbeiten verdeckt. „An dieser Baustelle war es uns besonders wichtig, die Lücke optisch schnell zu schließen“, so Boris Deuter. Auch die beiden ebenfalls beschädigten Nachbargebäude wurden von Grund auf saniert.

Tatort blieb lange Zeit gesperrt

Das Projekt konnte nur langsam starten. Ende 2018 wurde die Baugenehmigung erteilt. „Es dauerte ewig bis zur behördlichen Freigabe“, so Deuter. Die Enge des Bauplatzes habe die Arbeiten zusätzlich erschwert. „Bauen im Bestand ist immer schwierig.“

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In dem Neubau und den wiederhergestellten Nachbarhäusern sind insgesamt 13 Wohnungen entstanden, größtenteils mit Balkon oder Terrasse Richtung Süden. Die Wohnungen sind zwischen 55 und 100 Quadratmetern groß, das Erdgeschoss ist barrierearm ausgebaut.

Der Quadratmeterpreis wird laut Deuter bei 9 bis 10 Euro liegen. Interessenten können unter Tel. 0231-94 13 14 34 mehr erfahren.

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