C&A verlässt Ostenhellweg in Dortmund Eigentümer nennt erste Ideen für die neue Nutzung

Nach Auszug von C&A: Bekommt das Haus künftig Appartement-Wohnungen?
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Dortmunds City erfindet sich gerade neu: Aus der früheren Immobilie des Elektronikhauses Conrad wird zur Kampstraße hin ein Wohngebäude mit Gastroangeboten im Erdgeschoss. Das Modehaus Appelrath Cüpper ist vom Westenhellweg ins lange leerstehende Westfalenforum gezogen und trägt dort zur Wiederbelebung des Einkaufscenters bei. Der Umbau der Ex-Mayerschen läuft auf Hochtouren, C&A wird als Mieter einziehen. „Im Frühsommer 2025“ will das Bekleidungshaus umziehen und das Gebäude am Ostenhellweg 18 bis 24 nach vielen Jahren verlassen. Und dann? Steht die prägnante Immobilie erstmal leer?

Gastronomie soll es auch in Zukunft geben. Der Betreiber ist allerdings offen.
Gastronomie soll es auch in Zukunft geben. Der Betreiber ist allerdings offen. © RN

Das ist wohl nicht zu befürchten. „Wir möchten schon gern zeitnah 2025 mit dem Umbau beginnen“, heißt es vonseiten des Eigentümers Values Real Estate in Hamburg. Der Entwickler möchte das Gebäude, das immer als reine Handelsimmobilie geführt worden ist, „in eine nachhaltige Immobilie mit verschiedenen, sich ergänzenden Nutzungen transformieren“, wie es heißt. „Hierzu stehen wir mit unterschiedlichen Interessenten und Institutionen im Austausch“, formuliert Sprecher Rüdiger Heide. Namen nennt Values zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht.

Natürlich sind auch noch keine Mietverträge abgeschlossen. Die Konzepte, die Values aktuell verfolgt, sehen eine Mischnutzung vor, die bislang eher ungewöhnlich, aber im Sinne der City-Entwicklung durchaus erwünscht ist. Beispiel Wohnen: Values möchte das insgesamt sieben-geschossige Gebäude in wenigstens einem der oberen Geschosse (OG) mit kleineren Appartements füllen. Sie sollen Studenten ebenso zur Verfügung stehen wie Menschen, die von außerhalb kommen, in Dortmund ihren Arbeitsplatz haben und lediglich übers Wochenende nach Hause zurückkehren. Die genaue Zahl der Appartement-Wohnungen stehe noch nicht fest, heißt es.

Lebensmittel und Gastronomie

Für das Erdgeschoss sieht das Konzept Gastronomie und Handel vor. Ob das Café Alex bleibt, ist offen: „Was die Gastronomie betrifft, würden wir auch gern mit Dortmunder Betreibern arbeiten“, lässt Values wissen. Das Untergeschoss solle der „Nahversorgung“ dienen; in Rede steht ein Lebensmittelgeschäft.

Für die darüberliegenden Geschosse feilen die Hamburger an einem besonderen Modell. Die Idee, im Zusammenspiel mit der Dortmunder Universität Schülerlabore zu etablieren, ist zwar vom Tisch. Dennoch spielen die Themen „Wissenschaft“ und „Technologie“ weiterhin eine Rolle. „Wir sind überzeugt von der besonderen Identität des Ortes, der mit der Stärkung der Stadt als Wissenschaftsstandort für Bildung und Zukunftsbranchen aus den Bereichen Wissenschaft und Technologie prädestiniert ist“, wie Values-Sprecher Heide etwas sybillinisch formuliert.

„Gebäude offen und einladend“

Soll heißen: Values verhandelt mit Einrichtungen und Privatunternehmen, die interessiert sind, sich mit kleinen, mehr oder weniger ausgekoppelten Einheiten im C&A-Gebäude am Ostenhellweg zu präsentieren. Denkbar seien beispielsweise Unternehmen der Logistikbranche. Oder auch Teile von wissenschaftlichen Einrichtungen. „Wir streben eine moderne Mischnutzung an“, heißt es bei Values.

Dazu passt, dass die derzeitige Fassade komplett abgenommen und durch eine transparente, lichtdurchlässige Verkleidung ersetzt werden soll. „Das Gebäude wird offen und einladend sein“, lässt Sprecher Heide wissen. „Die heutige Kaufhausimmobilie mit ihrer abgekehrten Fassade wird sich zur Stadt öffnen und die künftigen Nutzungen präsentieren“, so Heide.

Sollte Values tatsächlich in der zweiten Hälfte 2025 mit dem Umbau starten, könnte die Immobilie unter optimalen Bedingungen Ende 2026 fertig sein, heißt es. Die Bauzeit beziffert Values mit rund eineinhalb Jahren. Das C&A-Haus hat eine Bruttogeschossfläche von rund 20.000 Quadratmetern und ist eine der größten Handelsimmobilien in der City.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 19. April 2024.