Neues Geschäft kommt in den Ex-Kaufhof Nach dem Weggang von Sinn steht ein Nachfolger fest

Nach dem Weggang von Sinn: Neuer Anbieter kommt in den Ex-Kaufhof
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Was wird aus dem früheren Kaufhof-Gebäude? Eine Frage, die sich der City-Handel und auch die Stadtspitzen seit der Schließung des Warenhauses im Oktober 2020 stellen. Im Mai 2021 eröffnete das Modehaus Sinn dort zunächst einen Outlet-Verkauf, zog sich nach nur rund zwei Jahren Ende Juni aber wieder zurück. Seitdem stehen die Flächen im linken Teil des Gebäudes leer.

Doch der Zustand ist nicht von Dauer. Immobilien-Eigentümer Signa hat bereits einen Nachmieter gefunden: Im Ex-Kaufhof wird in Kürze ein Outlet-Verkauf für Fahrräder und Sportartikel eröffnen. Betreiber des Outlet-Centers ist der in Dortmund noch weitgehend unbekannte Anbieter „Aachener“, der zuletzt sechs frühere Galeria-Standorte in Deutschland übernommen hat und sie Ende September als Warenhaus neu eröffnen möchte.

Der führende Kopf bei „Aachener“ ist der Dortmunder Unternehmer Friedrich-Wilhelm Göbel, der mit seiner Textilhandel GmbH (TEH) am Heliosweg in Berghofen sitzt. Zur Einnerung: Göbel hatte in Dortmund bereits während der Wackelphase von Karstadt von sich reden gemacht und im Falle der Schließung Interesse an einer Übernahme des Hauses gezeigt. Dazu ist es nicht bekommen: Karstadt bleibt dem Standort bekanntlich erhalten.

Mietvertrag für ein Jahr

Auch das Ex-Kaufhof-Gebäude kennt Göbel gut: Unter seiner Regie war dort im Mai 2021 der Outlet-Verkauf von Sinn eröffnet worden. Göbel war damals der führende Kopf beim Hagener Modehaus. Später verließ der Manager die Sinn GmbH und gründete kurzerhand ein neues Unternehmen. Das betreibt unter dem Markennamen "Aachener" neben der Übernahme von sechs Galeria-Standorten weitere sechs Häuser in Deutschland. Nun also die Rückkehr in den Ex-Kaufhof.

Das Modehaus Sinn hat seinen Outlet-Store in dem Gebäude kürzlich aufgegeben.
Das Modehaus Sinn hat seinen Outlet-Store in dem Gebäude kürzlich aufgegeben. © Tim Schulze

„Ich freue mich, dass es gelingt, einen Leerstand zu vermeiden“, gibt Göbel auf Anfrge zu Protokoll. „Um den 25. Juli herum“ soll das neue Outlet-Center eröffnen. Angeboten wird ein umfangreiches Sortiment an Sportartikeln und Fahrrädern. „Wir wollen hochwertige Markenware zu deutlich reduzierten Preisen anbieten“, sagt Göbel.

Allerdings: Auch das neue Outlet-Center wird nicht von Dauer sein. Der Mietvertrag ist auf ein Jahr befristet, weil der Standort am Westenhellweg mittel- und langfristig neu entwickelt werden soll. Angemietet werden rund 12.500 Quadratmeter – die gesamte linke Gebäudeseite. Der Verkauf findet im Erd- sowie im 1. Obergeschoss statt.

Marken zu reduzierten Preisen

Die darüberliegenden Räume sollen als Büro- und Logistikfläche dienen. Rund 25 Mitarbeiter sollen beschäftigt werden. „Wir sind dem Eigentümer Signa zu großem Dank verpflichtet“, so Göbel. Signa habe „in den zurückliegenden Wochen sehr konstruktiv an der aktuellen Lösung gearbeitet“. Sie werde den Interessen beider Seiten gerecht.

„Aachener“ will in seinem Outlet-Geschäft Sport-Equipment in „hochwertiger Markenware“ auf den Markt bringen. Dazu gehören beispielsweise Anbieter wie Adidas, Nike, North Face und Schöffel. Für den Fahrradverkauf, der allerdings ohne E-Bikes auskommt, sind Anbieter wie beispielsweise Ortler mit City-Bikes, Serious mit Mountan Bikes und Vermont (Kids Bikes) vorgesehen.

„Der Standort Westenhellweg eignet sich ideal“, sagt Aachener-Chef Göbel. Wie es nach dem Auslaufen des Jahresvertrags Mitte 2024 in und mit der früheren Kaufhof-Immoblie auf Dauer weitergeht, ist bis dato offen. Die sechs Galeria-Häuser, die Aachener im Zuge des jüngsten Insolvenzverfahrens übernommen hat (darunter an der Zeil in Frankfurt) sollen als Warenhäuser voraussichtlich Ende September 2023 neu eröffnet werden.

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