Susanne Linnebach (48) dürfte in den zurückliegenden Wochen den ein oder anderen Blumenstrauß gesammelt haben. Die Abschiedsgesten und guten Wünsche, die auch von den Politikern kamen, sprechen Bände. Nach rund 22 Jahren verlässt Linnebach die Dortmunder Stadtverwaltung und übernimmt Anfang April einen neue Führungsaufgabe bei der Emschergenossenschaft: Dort leitet sie künftig jenen Bereich, der die Interessen der Mitgliedskommunen des Abwasserverbandes bündelt und koordiniert. Ihren Schreibtisch in der Stadtverwaltung hat sie bereits geräumt.
Stellt sich die Frage, wer ihr auf den Chefposten folgen soll. Zumal in dem rund 70 Mitarbeiter großen Amt „viele Millionen Euro generiert werden“, wie es in der Stadtverwaltung heißt. Hintergrund: Neben ihren Aufgaben als Quartiersentwickler und Vorbereiter für die Internationale Gartenausstellung (IGA 2027) und den Bau der 35 Hektar großen Grünanlage („Grüner Ring“) auf der Westfalenhütte sind die Stadterneuer obendrein so etwas wie die „Geldbeschaffer“ geworden: Sie schreiben die Förderanträge, mit denen die Stadt Dortmund Millionen Euro aus Landes-, Bundes- und EU-Töpfen für unterschiedliche Projekte hereinholt. Auch für andere Ämter der Verwaltung.
Das soll wohl auch künftig so bleiben. Zumindest für einen Teil der Mannschaft. Ob es allerdings auch bei einem Stadtamt bleibt, ist mehr fraglich. Dem Vernehmen nach will OB Thomas Westphal den Chefposten erst gar nicht neu besetzen – das Amt soll aus dem Wirkungsfeld von Planungsdezernent Stefan Szuggat herausgenommen, aufgelöst und, so ist zu hören, ins Amt des Oberbürgermeisters eingegliedert werden.
OB steht Rede und Antwort
Dessen Mitarbeiter sind zuständig für die Koordination verschiedener Aufgaben quer über die Dezernatsgrenzen hinweg – wozu auch das „Fördermittelmanagement“ zählt. Der Hintergrund der Maßnahme bleibt unklar und bietet Raum für Spekulationen: Angeblich soll das Personal in verschiedenen Bereichen des OB-Amtes eingesetzt werden – und sich dort teilweise neuen Aufgaben widmen. Welche das sind, sollen die Spitzen der Ratsfraktionen am Mittwoch, 6. März, vom OB selber aus erster Hand erfahren. Die Einladungen an die Fraktionen sind raus.
Damit dürfte der Wechsel von Linnebach zur Emschergenossenschaft zu einem Einschnitt werden: Die Eigenständigkeit des Amtes für Stadterneuerung dauerte gerade rund fünf Jahre. Es war 2019 als selbstständige Einheit ins Leben gerufen worden. Zuvor waren die Stadterneuerer als „Abteilung“ im Amt für Wohnen und Stadterneuerung angedockt – und davor wiederum beim Planungsamt.