Nach Enttäuschung am Nordmarkt Großer Sperrmüll-Tag jetzt auch in Dorstfeld

Am Samstag: Großer Sperrmüll-Tag jetzt auch in Dorstfeld
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„Die Bilanz der gebührenfreien Sperrmüllsammlung vom 10. Dezember im Stadtteil Nordmarkt ist ernüchternd." So schrieb es das Dortmunder Entsorgungsunternehmen EDG am Mittwoch (14.12.) in einer Pressemitteilung.

Neben 100 Tonnen Sperrmüll habe man bei der kostenlosen Sperrmüllabholung am 10. Dezember auch 38 Tonnen andere Abfälle abholen müssen. Ähnliches sei bereits am Hafen passiert.

Der nächste Sperrmüll-Tag steht am Samstag (17.12.) im Stadtteil Dorstfeld bevor. Wir haben uns umgeschaut, ob sich die Dorstfelder an die Warnungen der EDG halten.

Eine Küchenzeile von unten als Teil einer Sperrmüllablage. Das Spühlbecken befindet sich noch in der Küchenzeile.
In diesen Küchenmöbeln ist noch ein Spülbecken aus Keramik verbaut. Dieses soll nicht in den Sperrmüll. © Julian Welz

Viel Holz, wengig Schlechtes

Bei einem Spaziergang durch Dorstfeld stößt man am Freitagmittag (16.12.) auf eine Menge Sperrmüll. Auf seiner Route durch die Wittener Straße, Hügelstraße, Lange Fuhr, Kortental, Karl-Funke-Straße und Oberbank stellt unser Reporter fest: Am häufigsten landen Holzmöbel auf den Gehwegen. Tische, Stühle, Betten oder alte Schränke findet man an jeder Ecke.

Die Mengen variieren dabei stark. Von großen Haufen bis einzelnen, an Bäumen lehnenden Brettern ist alles dabei. Auch alte Sessel und Sofas werden in Dorstfeld vielerorts auf den Bürgersteigen platziert.

Ein Haufen aus Sperrmüll, bestehend aus einem zerlegten Bett, einem Lattenrost und einer Matratze.
Die meisten Haufen am Straßenrand sahen ungefähr so aus: Alte Holzmöbel, komplett oder in Teilen. © Julian Welz

Neben Möbeln liegen vor vielen Häusern Gegenstände aus Metall, zumindest zeitweise. Denn während seines Rundganges stieß unser Reporter auch auf einen kleinen Transporter, dessen beiden Insassen von Haufen zu Haufen fuhren, um offenbar noch wertvolles Metall einsammeln zu können.

Lediglich in vier der 16 Sperrmüllhaufen, auf die wir während des einstündigen Rundganges gestoßen sind, war auf Anhieb Müll zu finden, der nicht als Sperrmüll gilt. Und auch waren es eher Kleinigkeiten, an die nicht gedacht wurde, wie eine Spüle in einer Küchenzeile oder ein Müllbeutel in einem Regal.

Wirklich negativ aufgefallen ist nur ein Haufen im Kortental. Auf diesem landeten ein Fernseher, Alttextilien, Müllsäcke und weitere Gegenstände, die eigentlich anderweitig entsorgt werden sollten.

Unterm Strich: Zumindest bis Freitagmittag scheinen sich Anwohner beim Herausstellen ihres Sperrmülls größtenteils an die Regeln der EDG gehalten zu haben.

Stühle mit Metallbeinen im Vordergrund vor einem Zaun. Daneben Ein Teppich sowie Holzstühle.
Auf dem Sperrmüll finden sich auch viele Möbel aus Metall - zumindest, wenn Schrottsammler diese noch nicht mitgenommen haben. © Julian Welz

Besser als der Nordmarkt?

Auch Rolf Guntenhöner hat am Freitagmittag seinen Sperrmüll auf den Gehweg vor seinem Haus gestellt. Sein Müll besteht nur aus alten Holzmöbeln, die er nun spontan an die Straße stelle, wie er erklärt.

Über Anwohner, die nicht darauf achten, was in ihrem Sperrmüll landet, ärgert er sich. Auf die Frage, was er denkt, wenn er so etwas sieht, antwortete er prompt: „Ich denke dann, dass die Idioten sich vermehrt haben."

Dennoch hat Guntenhöner Hoffnung, dass es in Dorstfeld besser läuft, als am Nordmarkt oder am Hafen. „Wir sind mit Nordmarkt nicht zu vergleichen."

Menschen, die „nichts in der Birne haben", gebe es aber auch in Dorstfeld genug.

Was darf laut EDG als Sperrmüll an den Straßenrand?
- Möbel jeglicher Art, z.B. Tische, Stühle, Polstermöbel, Matratzen, oder Spiegel

- Gegenstände aus Metall und Kunststoff, z.B. Wäscheständer, Liegestühle, Tierkäfige, Kinderwagen, Fahrräder oder nicht elektrische Gartengeräte

- Aquarien ohne Technik

- Leere Kisten und Koffer

- Sandkästen, Schlitten, Skier, Tischtennisplatten, verpackte Zelte oder Ähnliches

- Lampenschirme ohne Technik

- Teppiche (gerollt/gebündelt), Linoleumboden, Laminat

- Große Wandbilder, Leinwände, Ölgemälde oder Ähnliches


Was darf laut EDG nicht in den Sperrmüll?
- Gartenhäuser, Gartenzäune, Bauholz

- Bauabfälle, z.B. Badewannen, Keramik, Mauersteine, Fenster, Türen, Heizkörper

- Renovierungsabfälle, z.B. Tapeten oder Fliesen

- Gefährliche Abfalle, z.B. Batterien, Lösungsmittel, Farben und Lacke

- Leuchtstoff- und Neonröhren

- Glasflaschen

- Elektro- und Elektronikgeräte, z.B. Kühlschränke, Mikrowellen oder Staubsauger

- Autoteile, z.B. Felgen oder Reifen, Feuerlöscher, Müllsäcke, Alttextilien, Pappe, Kartonagen und Papier, Grünschnitt und große Pflanzen

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